Das Hospitalschiff »Africa Mercy« soll für einen Hilfseinsatz im kommenden Jahr erneut Madagaskar ansteuern.
Die Hilfsorganisation Mercy Ships, die gerade erst ihren Neubau »Global Mercy« in Dienst gestellt hat, machte heute die Pläne für den nächsten Einsatz bekannt.[ds_preview]
Demnach wurde die Rückkehr nach Madagaskar kürzlich zwischen dem dortigen Gesundheitsministerium und Mercy Ships vereinbart. Der Hilfseinsatz beginnt im Februar 2024. Die »Africa Mercy« soll im Hafen von Toamasina anlegen.
Durch ehrenamtliche, medizinische Fachkräfte aus der ganzen Welt und in Zusammenarbeit mit dem nationalen Gesundheitsministerium, werden auf dem Hospitalschiff mehr als 1.150 kostenlose Operationen durchgeführt und gezielte Fortbildungen für medizinisches Fachpersonal angeboten.
Mercy Ships zuletzt 2015 vor Ort
Der bereits aktivierte Fünf-Jahres-Plan für Madagaskar zielt darauf ab, lokale Partnerschaften zu formen und nachhaltig zu stärken. Der erste Schritt dahin, die programmatische Ist-Zustands-Analyse, steht bereits vor ihrem Abschluss.
Lethicia Lydia Yasmine, Generalsekretärin des Gesundheitsministeriums von Madagaskar, sagte anlässlich der Vereinbarung: »In Madagaskar mangelt es an chirurgischer Unterstützung durch lokale sowie internationale Partner, insbesondere in entlegenen und gefährdeten Gebieten. Wir schätzen das Ziel von Mercy Ships, gerade diese Gemeinden zu erreichen. Zur Eröffnung von 28 Gebietskrankenhäusern, von denen jedes mindestens zwei Chirurgen benötigt, freuen wir uns auf die Zusammenarbeit, um unsere chirurgischen Kapazitäten zu stärken.«
Es wäre das vierte Mal seit 1996, dass ein Hospitalschiff von Mercy Ships den Hafen von Toamasina anläuft.
Esperant Mulumba, Landesdirektor von Mercy Ships in Madagaskar, betonte, man sei der Regierung des Inselstaats im Indischen Ozeans sehr dankbar, um die Partnerschaft fortzusetzen und denjenigen Hoffnung und Heilung zu bringen, die sie am meisten brauchen. Die Organisation war zuletzt 2015 vor Ort.
Das Programm zielt darauf ab, der madagassischen Bevölkerung in der Zukunft einen ausgewogeneren Zugang zu medizinischer Versorgung zu ermöglichen als heute, und zwar nicht nur für die Einwohner von Toamasina, sondern für Menschen im gesamten Inselstaat. Mercy Ships hat sich außerdem verpflichtet, die Reisekosten von Patienten zu übernehmen, um sicherzustellen, dass auch Menschen aus abgelegenen Gegenden von der Hilfe profitieren können.
Zu den Operationen gehören die Entfernung von Tumoren, die Korrektur von Lippen- und Gaumenspalten, die Behandlung des Grauen Stars, orthopädische und rekonstruktive plastische Chirurgie sowie Zahnbehandlungen. Patienten mit diesen spezifischen Erkrankungen werden aufgerufen, an Screening-Tagen teilzunehmen. Dort erhalten sie Termine für die Behandlung ihrer spezifischen chirurgischen Bedürfnisse.
Die eigentlichen chirurgischen Eingriffe sollen im Februar 2024 beginnen. Neben den Operationen umfasst der Einsatz auch postoperative Konsultationen und psychosoziale Unterstützung, um den Patienten die Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu erleichtern.
In Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnern will Mercy Ships außerdem Fortbildungsprogramme für lokale Fachkräfte anbieten. Der Schwerpunkt dieser Programme liegt auf den Bereichen Chirurgie, Krankenpflege, Medizintechnik, Sterilgut-Aufbereitung und Anästhesie. Die insgesamt fünfjährige Partnerschaft, die auch die Zeit nach dem Auslaufen des Schiffes einschließt, wird sich auf die Stärkung des chirurgischen Versorgungssystems konzentrieren, indem in medizinisches Fachpersonal aus Madagaskar investiert wird, das diesem Land in den kommenden Jahren zugutekommen wird.
