Tailwind Shipping Lines, Lidl
Die »Panda 001« von Tailwind Shipping Lines legt im Hafen von Koper/Slowenien an

Mit einem zusätzlichen Anlauf in Colombo vereint die Tailwind Shipping Lines ihre zwei Containerdienste. Der Fokus liegt künftig auf der Fernost-Europa-Route.

Erst von wenigen Monaten hatte das Tochterunternehmen von Lidl International mit dem Tiger-Express-Service (TEX) einen zweiten Dienst aufgesetzt, vornehmlich, um Textilwaren aus Bangladesch direkt nach Europa zu transportieren. Nun wird er zu einem reinen Transshipment-Dienst in Asien verkürzt. [ds_preview]

Bisher verkehrte der TEX-Service alle 18 Tage Richtung Europa mit kleineren Schiffe von etwa 1.000 TEU. Künftig geht es im Pendelverkehr alle 14 Tage ab Bangladesch nach Colombo. Zum Einsatz kommt mit der »Panda 002« (ex »Music«, 803 TEU) nur noch ein Schiff.

In Colombo wartet dann einer von fünf größeren Panamax-Frachtern (5.000+ TEU), die die Reederei zwischen Fernost und Europa einsetzt, um die Ladung mit Ziel Europa zu übernehmen. Der PAX-Service verkehrt 14-tägig von Qingdao über Ningbo und Shenzhen (alle in China) nach Colombo und dann weiter nach Koper (Slowenien), Barcelona (Spanien) bis nach Rotterdam. Koper als Anlaufhafen ist ebenfalls neu im Programm, zuvor war Barcelona der erste Hafen in Europa. In Gegenrichtung (eastbound) geht es ohne Zwischenstopp direkt nach Ningbo in China.

Steigende Kapazität bei Tailwind

Durch die Integration in den PAX-Dienst wird ein bislang im TEX-Service eingesetztes Schiff, die »Solong«, vorerst am Markt unterverchartert. »Die Fahrplananpassungen sind Resultat der Erfahrungen, die wir als noch junge Reederei gemacht haben«, sagt Christian Stangl, Geschäftsführer der Tailwind Shipping Lines.

Insgesamt habe sich die Jahreskapazität der Flotte im Vergleich zur Planung von Anfang 2023 von 95.000 TEU auf jetzt 108.000 TEU erhöht. »Wir blicken positiv ins nächste Jahr und werden auch künftig daran arbeiten, unser Angebot auf die Bedürfnisse unserer Kunden auszurichten« so Stangl.

TailwindNeben dem Transport von Non-Food-Ware für Lidl stehen die Schiffe auch für Ladung von Drittkunden zur Verfügung. Der Reederei-Arm von Lidl, gegründet vor gut einem Jahr, versteht sich ausdrücklich nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zum Angebot der großen Linienreedereien.

Tailwind hat somit noch sechs Schiffe im Einsatz. Darunter sind mit der »Panda 001« (ex »Talassa«, 5.527 TEU) und »Panda 002« eigene Einheiten im Tailwind-Design, beide von Peter Döhle gekauft. Daneben nutzt die Reederei eingecharterte Schiffe, unter anderem den Wide Beam »Merkur Ocean« (Baujahr 2013, 3.868 TEU) von F.A. Vinnen aus Bremen.

Zusätzlich hat das Unternehmen für seine Kunden eigene Container bauen lassen – insgesamt mehr als 21.000 neue 20-, 40- und 45-Fuß-Stahlboxen, dazu 300-FEU-Reefercontainer. Für Tailwind und das Agentur-Netzwerk arbeiten mittlerweile bis zu 100 Mitarbeiter, darunter rund 25 in der Zentrale in Hamburg.