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Die maritime Welt feiert heute den Weltschifffahrtstag. In diesem Jahr steht er unter dem Motto »MARPOL wird 50 – Unser Engagement geht weiter«.

Ausgerufen wurde dieser Feiertag von der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO). Das Internationale Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe vom 02.11.1973 dient dem Schutz der Meeresumwelt. [ds_preview]

IMO-Generalsekretär Kitack Lim
IMO-Generalsekretär Kitack Lim

In seiner Botschaft zum Weltschifffahrtstag 2023 wies der Generalsekretär der IMO, Kitack Lim, auf bereits erzielte Fortschritte bei der Regulierung zum Schutz der Gesundheit der Meere hin, betonte jedoch, dass die Schifffahrtsindustrie noch erhebliche Arbeit vor sich hat.

»Die Schifffahrt muss die Dekarbonisierung, die Digitalisierung und innovative Technologien, einschließlich der Automatisierung, annehmen und gleichzeitig sicherstellen, dass der Mensch im Mittelpunkt des technologischen und ökologischen Wandels steht, um einen nachhaltigen Planeten für künftige Generationen zu sichern. MARPOL hat für die Schifffahrt – und für die Gesundheit unserer Ozeane – viel bewirkt und wird dies auch weiterhin tun, wenn wir auf die nächsten 50 Jahre blicken«, sagte Generalsekretär Lim.

BSH-Präsident zum Weltschifffahrtstag: »Maritime Wirtschaft ist die Lebensader der deutschen Gesellschaft«

Seeleute, Meere, Helge Heegewaldt © BSH
Helge Heegewaldt

Auch BSH-Präsident Helge Heegewaldt äußerte sich zum Weltschifffahrtstag: »Die weltweiten Lieferketten hängen an der Schifffahrt, und die steht vor großen Herausforderungen: Dekarbonisierung bis 2050 ist das international vereinbarte Ziel. Auf der Nationalen Maritimen Konferenz wurde deutlich, dass die Industrie sehr rege nach Lösungen sucht. Die großen Aufgaben sind aktuell, Nachwuchskräfte zu gewinnen und alternative Kraftstoffe in ausreichender Menge zu erhalten. Die Bedeutung einer engen Verzahnung von Klimaschutz und Meeresforschung wird auch an dieser Stelle deutlich«.

Die maritime Wirtschaft sei die Lebensader der deutschen Gesellschaft, alles laufe über die Häfen. Waren sollen immer schneller und punktgenau bei Industrie und Endkunden eintreffen. Sowohl die Corona-Pandemie als auch der Krieg zwischen Russland und Ukraine haben jedoch gezeigt, wie anfällig die Lieferketten sind, und wie abhängig wir von den Seewegen sind. Waren gelangen nur verlässlich zu Industrie und Verbrauchern, wenn die Seewege auch funktionieren.

»Die Versorgungssicherheit der Bürgerinnen und Bürger und der Wirtschaft in Deutschland kann nur durch einen funktionierenden maritimen Sektor gewährleistet werden, das schließt auch die Energieversorgung ein«, so der BSH-Präsident Heegewaldt weiter. »Dies ist eine gesamtdeutsche Aufgabe. Unternehmen in Süddeutschland sind genauso von den über die deutschen Seehäfen angelieferten Waren abhängig wie diejenigen in Westdeutschland und Ostdeutschland. Alle arbeiten mit per Schiff angelieferten Waren! Dessen müssen wir uns in ganz Deutschland noch stärker bewusst werden. Denn wir stehen vor großen Herausforderungen, beispielsweise im Bereich der Nachwuchsgewinnung. Gleichzeitig gilt es, die ambitionierten Ziele zum Klimaschutz umsetzen und den Sektor so für die Zukunft aufzustellen«, sagt der Präsident anlässlich des Weltschifffahrtstages.

BSH ist zuständig für nationale Umsetzung

Das BSH nimmt vielfältige Aufgaben im Zusammenhang mit Schifffahrt und Umwelt wahr. Es ist zuständig für die Umsetzung des MARPOL-Übereinkommens in Deutschland, also die Verhütung der Umweltverschmutzung durch Schadstoffe, Müll, Abwasser oder Schiffsabgase. Auch für die Umsetzung internationaler Abkommen zur Vermeidung der Verbreitung nicht-einheimischer Arten durch Seeschiffe im Ballastwasser oder Biofouling ist das BSH verantwortlich.

Die Schifffahrt und Häfen sind wichtig für die Aufrechterhaltung der Lieferketten und der Energieversorgung
Die Schifffahrt und Häfen sind wichtig für die Aufrechterhaltung der Lieferketten und der Energieversorgung