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Superyachten auf nachhaltige Kraftstoffe wie HVO umzustellen, ist das Ziel einer neuen Partnerschaft zwischen Rolls-Royce und der MB 92 Group.

Den Schwerpunkt wollen die beiden zunächst auf die Umstellung der bestehenden Flotte auf synthetische Kraftstoffe wie HVO legen. [ds_preview]

Der Geschäftsbereich Power Systems von Rolls-Royce und die MB92 Group, ein auf die Überholung, Reparatur und Wartung von Superyachten spezialisiertes Unternehmen, gehen eine formelle Partnerschaft ein, um nachhaltige Antriebs- und Energiemanagementsysteme für die weltweite Flotte bestehender Superyachten voranzutreiben. Dies ist Teil eines umfassenderen Vorstoßes zur Verringerung der Klimabilanz der Branche.

Die Zusammenarbeit, die anlässlich der Monaco Yacht Show bekannt gegeben wurde, wird Teil des »Refit for the Future«-Service von MB92 sein, der in den Werften des Unternehmens in Spanien und Frankreich angeboten wird. Die neue Partnerschaft umfasst den gegenseitigen Austausch von Systemleistungsdaten, Forschungs- und Entwicklungsinitiativen, technische Schulungen und die Festlegung von herausragenden Beispielen von Installationen.

»Botschafter klimafreundlichen Superyachten«

Die Bereitstellung klimafreundlicher Antriebslösungen soll der Schlüssel zur Senkung der Klimabilanz der Branche innerhalb relativ kurzer Zeit sein. Potenzial sehen die beiden Partner sowohl in der Ausstattung bestehender Yachten mit umweltfreundlichen Motoren, die auch über Partikelfilter und SCR-Abgasnachbehandlung verfügen, als auch in der Nachrüstung mit Hybridantrieben.

»Wir wollen proaktive Botschafter für einen sauberen und klimafreundlichen Superyachtbetrieb sein. Mit alternativen Kraftstoffen wie HVO und anderen ist es einfach, den ersten Schritt zu tun«, erklärten Rolls-Royce und MB92.

Der Schwerpunkt wird zunächst die Umstellung der Flotte auf synthetische Kraftstoffe wie BtL (Biomass to Liquid), HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) und PtL (Power to Liquid) wie E-Diesel, auch bekannt als EN15940-Kraftstoffe, sein. Alle diese Kraftstoffe können konventionellen Dieselkraftstoff in den bereits installierten mtu-Motoren der Baureihen 2000 und 4000 ohne jegliche Anpassungen ersetzen, von denen die meisten für den Betrieb mit HVO freigegeben sind.

Rolls-Royce will mit neuem Partner Superyachten nachhaltiger machen
Rolls-Royce will mit neuem Partner Superyachten nachhaltiger machen

Rolls-Royce will Fortschritte bei methanolbasierten Antrieben machen

Mit HVO lassen sich die Emissionen um bis zu 90 % senken, ohne dass die Leistung beeinträchtigt wird – vorausgesetzt, der Kraftstoff ist verfügbar. Eine bestehende Yacht mit nicht HVO-kompatiblen Motoren kann mit modernen MTU-Motoren nachgerüstet werden und so wesentlich klimafreundlicher betrieben werden als zuvor. Parallel dazu werden sich die Partner bemühen, so bald wie möglich fortschrittlichere Lösungen zu integrieren, in Abstimmung mit den laufenden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten von Rolls-Royce zu methanolbasierten Lösungen und anderen innovativen Alternativen.

Denise Kurtulus, Vice President Global Marine beim Rolls-Royce-Geschäftsbereich Power Systems, erklärt: »Während Systeme der neuen Generation relativ einfach in Neubauten eingebaut werden können, ist die Integration von Systemen der nächsten Generation in bestehende Rumpfkonstruktionen eine komplexe Aufgabe. Unsere Zusammenarbeit mit der MB92 Group, die für ihre Expertise bei der Umrüstung von Superyachten bekannt ist, bietet unseren Kunden spannende Möglichkeiten.«

Der CEO der MB92-Gruppe, Jean-Marc Bolinger, sagt: »Ich glaube, dass es ein großes Potenzial für diejenigen gibt, die bereit sind, die Initiative zu ergreifen, um Fortschritte im Bereich der Nachhaltigkeit zu erzielen. Die Vereinbarung spiegelt unser Engagement wider, die bestehende Superyacht-Flotte bei der Reduzierung ihrer Umweltauswirkungen zu unterstützen. Die Fortschritte von Rolls-Royce, insbesondere in Bereichen wie der Methanol-Optimierung, sind wirklich ermutigend. Unsere Aufgabe ist es, unsere Kompetenzen zu bündeln, damit diese immer öfter Teil der Umrüstungsprojekte werden.«