Zéphyr & Borée Design für Containerschiff mit Segeln
© Zéphyr & Borée
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Zéphyr & Borée hat bei Hyundai Mipo Dockyard in Südkorea fünf emissionsfreie Containerschiffe bestellt.

Lange hat das französische Unternehmen Zéphyr & Borée an Frachtschiffen mit Windantrieben gearbeitet. Der RoRo-Frachter »Canopée«, der Teile der Ariane-Rakete von Europa nach Französisch-Guyana bringt, ist auch bereits in Fahrt. Jetzt haben die Franzosen mit einer Bestellung in Korea das nächste Segel-Projekt zur praktischen Umsetzung gebracht. [ds_preview]

Wie der Branchendienst Alphaliner zu berichten weiß, hat Zéphyr & Borée fünf Containerschiffe bei der zur KSOE-Gruppe gehörenden Werft Hyundai Mipo Dockyard (HMD) in Südkorea in Auftrag gegeben. Technische Einzelheiten zu den Schiffen seien bisher nicht bekannt, heißt es.

Die fünf Schiffe, die das laut einer Börsenmitteilung von HMD diese Woche bestellt hat, sollen eine Kapazität von jeweils 1.300 TEU habe. Damit dürften sie knapp 170 m lang und 26 m breit sein, wenn man die TEU-Kapazität als Maßstab nimmt. Sie sollen zwischen Ende 2025 und Mitte 2026 abgeliefert werden.

Neubauten für Zéphyr & Borée deutlich teurer

Jedes Schiff lassen sich die Franzosen umgerechnet 62,2 Mio. $ kosten – mindestens doppelt so viel, wie ein konventionelles Containerschiff in dieser Größenklasse kosten würde. Grund dürften das neuartige Schiffsdesign und die speziellen Anforderungen sein. Neben Tragflächensegeln sollen die Schiffe methanolbetriebene Hauptmaschinen erhalten. je nach Windverhältnissen kann dann der eine oder der andere Antriebsmodus hauptsächlich genutzt werden.

Mit 1.300 TEU sind die nun bestellten Einheiten etwa 30 % kleiner als das 185 m lange 1.800-TEU-Design mit Segeln, für das Zéphyr & Borée im Dezember 2021 von Bureau Veritas ein AiP bekommen hatte.

»In einem reinen Wettbewerbsmarkt wäre teure Nischentonnage wie die Zéphyr & Borée-Schiffe niemals in der Lage, gewinnbringend oder gar kostendeckend zu arbeiten«, meint Alphaliner. Man gehe deshalb davon aus, dass das Unternehmen die Unterstützung von Ladungseignern und Spediteuren gewonnen hat, die sich verpflichtet haben, dieses Projekt durch langfristiger Volumenverpflichtungen zu unterstützen.