MSC Containerschiff Ambra
Erstanlauf Container Termminal Bremerhaven MSC Ambra 4.3.20 Luftfoto Scheer
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Derzeit prüft die Finanzaufsicht BaFin den geplanten Einstieg von MSC bei der Hamburger HHLA. Die Schweizer kaufen derweil Aktien auf.

Das Angebot, das MSC unterbreiten will, wird aktuell von der Finanzaufsicht des Bundes, der BaFin, geprüft. Gibt es keine Einwände, werden die entsprechenden Verträge öffentlich gemacht. Die Inhaber der sogenannten A-Aktien können dann entscheiden, ob sie zum Preis von 16,75 € verkaufen oder nicht. [ds_preview]

Das von Gianluigi Aponte geführte Schifffahrtsunternehmen aus der Schweiz, die Nr. 1 in der weltweiten Containerschifffahrt, will 49,9% der Anteile erwerben. Derzeit hält die Stadt 69%, sie hat die Abgabe von 19% der Papiere bereits zugesichert. Mit 50,1% soll Hamburg aber die entscheidende Mehrheit behalten.

MSC hält bereits 6% – BaFin prüft noch

Den Rest müssten sich MSC aus dem Streubesitz sichern. Kommen Reederei und Stadt als künftige Partner bei der HHLA auf mindestens 90%, könnten sie über ein sogenanntes Squeeze-out die Übertragung der restlichen Anteile der Altgesellschafter auf die Hauptaktionäre erzwingen werden – gegen eine festgelegte Entschädigung.

Einen Schritt dahin hat MSC bereits gemacht. Das Unternehmen hat in den vergangenen Wochen bereits Aktien aufgekauft und kommt jetzt auf einen Anteil von gut 6%. Insgesamt  müsste Aponte für den HHLA-Einstieg wohl bis zu 600 Mio. € aufbringen. Das Geld hat die Familie aber vermutlich in der Portokasse.

MSC verfügt über 91 Mrd. € an Eigenkapital

Erstmals sind in italienischen Medien Geschäftszahlen berichtet worden. Demnach verfügte MSC zum letzten Jahreswechsel über stattliche 63 Mrd. € an Barmitteln. Die seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1970 unter Verschluss gehaltenen Informationen gelangten vor wenigen Tagen im Rahmen eines Kaufangebots für den italienischen Reisezuganbieter Italo an die Öffentlichkeit.

Im vergangenen Jahr setzte der Konzern mit allen Schifffahrts-, Kreuzfahrt-, Hafen und Logistikaktivitäten insgesamt 86,4 Mrd. € um. Als Nettogewinn verblieben unter dem Strich 36,2 Mrd. €. Zum Vergleich: Der Gewinn der Nr. 2, Maersk, für 2022 lag bei 29 Mrd. €, bei der nach Kapazität knapp dreimal kleineren Hapag-Lloyd, der Nr. 5, waren es 17,5 Mrd. €. An Barreserven soll das Unternehmen über 63 Mrd. € verfügen, das Eigenkapital wird nach den enorm einträglichen Jahren 2020, 2021 und 2022 mit 91 Mrd. € angegeben.