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Deutschlands größter Seehafen Hamburg muss für die ersten drei Quartale das Jahres ein Umschlagminus hinnehmen. Im dritten Quartal sieht man aber ein positives Signal.

Der Umschlag im Hamburger Universalhafen stehe weiterhin unter dem Einfluss nationaler und globaler Rahmenbedingungen, teilte die Hafengesellschaft Hafen Hamburg Marketing (HHM) mit.[ds_preview]

Trotz dieser Gegebenheiten konnte sich der Containerumschlag im Hafen im dritten Quartal erholen. Zudem nahm die Zahl der Schiffsanläufe zu. Insbesondere die Containerverkehre zwischen Hamburg und den USA unterstreichen mit einem Rekordergebnis diesen Trend. Darüber hinaus wächst im dritten Quartal auch der Asienverkehr wieder. Entsprechend der positiven Entwicklungen im dritten Quartal konnten sich auch die Hinterlandverkehre leicht erholen, während die Transhipmentverkehre weiterhin unter dem Einfluss der internationalen Rahmenbedingungen stehen. Aber ein Ausblick ist schwierig: »In welchem Ausmaß dies das Jahresergebnis positiv beeinflusst, lässt sich jedoch noch nicht abschätzen, denn die weiterhin herausfordernden geopolitischen Rahmenbedingungen und das nochmals nach unten korrigierte erwartete Wirtschaftswachstum Deutschlands für 2023 lassen keine konkreten Aussagen zu«, so Mattern.

Der Containerumschlag im Hamburger Hafen wuchs im dritten Quartal um 2,4% auf 2 Mio. TEU im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. »Dieses Ergebnis ist zwar nur ein Teil des Gesamtbildes, zeigt aber, dass sich der Containerumschlag im Hamburger Hafen in einem Erholungsprozess befindet«, sagte HHM-Axel Mattern. »Mit Blick auf die Häfen der Nordrange werden wir der einzige Hafen sein, der im dritten Quartal ein positives Ergebnis beim Containerumschlag vorlegen kann. Entsprechend können wir so Marktanteile gewinnen«, ist er überzeugt. In den ersten neun Monaten verzeichnete der Hamburger Hafen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 5,84 Mio. TEU jedoch ein Minus von 7,4%. Zur Erinnerung beziehungsweise als positive Entwicklung wird aber angeführt: Im ersten Halbjahr lag der Rückgang beim Containerumschlag noch bei 11,7%.

86,6 Mio. t Umschlag in Hamburg

Insgesamt schlugen die Unternehmen der Hafenwirtschaft in Hamburg von Januar bis September 2023 86,6 Mio. t Seegüter um. Das entspricht einem Rückgang von 5,6% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dabei konnte sich der Umschlag von Massengut mit 27,4 Mio. t und einem Minus von 0,3% annähernd auf gleichem Niveau halten.

USA-Verkehre mit Rekordergebnis

Mit einem Containerumschlag von 171.000 TEU erreichte der USA-Verkehr nicht nur ein neues Quartals-Rekordvolumen. Das Wachstum beschleunigte sich den Angaben zufolge. Während es im ersten Halbjahr noch 7,4% betrug, lag es über die ersten drei Quartale mit 483.000 TEU bei 9,4%.

Auch der für Hamburg wichtige Asienverkehr zog im dritten Quartal 2023 mit einem Plus von 7,8% im Vergleich zum Vorjahresquartal wieder an. Erwähnenswert ist hier der Containerumschlag mit China, der im dritten Quartal um 8,8% gestiegen ist. In der Betrachtung der ersten neun Monate dieses Jahres liegt der Containerumschlag mit Asien mit drei Millionen TEU um 6,7% weiterhin unter dem des Vorjahreszeitraumes.

Mehr Schiffe in Hamburg

Den Hamburger Hafen erreichen wieder mehr Schiffe. So waren in den ersten neun Monaten über 3.500 Schiffe mit Kapazität für Containerladung zu Gast. Dies entspricht einem Plus von 1,8% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Heruntergebrochen auf einzelne Größenkategorien der Containerschiffe zeigt sich, dass in den ersten neun Monaten besonders die Anzahl der Very-Large-Containerships und der klassischen Panama-Größen im Hamburger Hafen um rund ein Drittel zugenommen haben. Auch die Anzahl der Anläufe der Megamax-Containerschiffe mit bis über 24.000 TEU stieg weiter. Insgesamt kamen 204 Schiffe dieser Kategorie in den Hamburger Hafen, dies entspricht einem Plus von 17,9% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Rückgang bei der Hafenbahn

Die Hafenbahn transportierte in den ersten drei Quartalen rund 1,9 Mio. TEU. Damit konnte sie den Rückgang des ersten Halbjahres teilweise aufholen und liegt jetzt mit einem Minus von 4,7% im Bereich der Erwartungen. Über alle Verkehrsträger hinweg wurden im Hinterlandverkehr in den ersten drei Quartalen 3,9 Mio. TEU umgeschlagen. Das entspricht einem leichten Rückgang von 3,4%. Die Transhipmentverkehre erweisen sich mit einem Minus von 14,5% und einem Umschlag von 1,9 Mio. TEU in den ersten neun Monaten dieses Jahres weiterhin als volatil.