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25 Jahre im Dienst der deutschen Forschungsschifffahrt: Seit dem 4. Dezember 1998 ist das Vermessungsschiff »Komet« des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) im Einsatz.

Die »Komet« macht topographische Aufnahme des Meeresbodens der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) vorwiegend der Nordsee und des Wattenmeeres. Heimathafen ist Hamburg, stationiert ist die »Komet« hingegen im Fischereihafen Bremerhaven.[ds_preview]

Die 64,20 m lange und 12,50 m breite »Komet« bietet Platz für 18 Besatzungsmitglieder und sechs Wissenschaftler. Der Einsatzradius beträgt 5.400 sm. Das Schiff kann bis zu 21 Tage auf See bleiben.

Synthetischer Kraftstoff für »Komet«

Das BSH betreibt die »Komet« mit synthetischem Gas-to-liquid (GtL)-Treibstoff. Er ist schwefelfrei. Damit werden bessere Abgaswerte als bei herkömmlichen Dieselkraftstoffen erreicht. Der Rumpf des Schiffes ist eisverstärkt und mit der Eisklasse »E« klassifiziert. Das Schiff kann also bis zu einer Eisdicke von 0,15 m eingesetzt werden.

Die heutige Lürssen-Kröger-Werft in Schacht-Audorf hatte die »Komet« gebaut. Nach der Kiellegung am 12. September 1997 erfolgte der Stapellauf am 12. März 1998. Am 4. Dezember 1998 wurde sie als damals modernstes Vermessungsfahrzeug der Welt in Dienst gestellt.

Fünf Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffe (VWFS) des BSH operieren in der AWZ von Nordsee und Ostsee. Die »Atair«, »Deneb« und »Wega« setzt das BSH neben der Vermessung und Wracksuche für Prüfungen zur weiteren Verbesserung der Schiffssicherheit, für Messungen in Offshore-Windparks und für chemisches und physikalisches Monitoring ein. Ausschließlich für die Vermessung im Einsatz sind »Komet« und »Capella«. Die »Komet« ist nach der »Atair« das zweitgrößte Schiffe der BSH-Flotte.

Für Deutschland sind noch weitere Forschungsschiffe im Einsatz, unter anderem die »Polarstern«, bereedert von der F. Laeisz und weitere achte Schiffe, die von der Leeraner Reederei Briese bereedert werden. Briese würde gerne die Forschungsschiffflotte erweitern und plant dafür derzeit einen eigenen Neubau zu bestellen, wie Klaus Küper, Leiter von Briese Reseach exklusiv gegenüber der HANSA bestätigte.

Komet
Das Vermessungsschiff »Komet« (© BSH)

Für die Vermessungsarbeiten ist die »Komet« mit entsprechender Technologie wie Vermessungsloten, präziser Satellitenpositionierung und einer inertialen Messeinheit für eine präzise Datenerfassung ausgerüstet. Vier flachgehende Vermessungsboote ergänzen die Ausstattung. Damit sie selbstständig in flachen Gewässern wie dem Wattenmeer arbeiten können, sind .sie mit Echoloten und Datenaquisitionsanlagen ausgerüstet. Eines der Boote kann bei Bedarf mit einem Side-Scan-Sonar für die Untersuchung von Unterwasserhindernissen ausgerüstet werden.

Anlässlich des Jubiläums betonte heute BSH-Präsident Helge Heegewaldt die Bedeutung der Vermessung für die Nutzung und den Schutz der Meere: »Vermessungsdaten sind die Basis von Seekarten. Sie machen Schifffahrt sicher. Dank ihnen können Positionen, an denen meereskundliche Daten erhoben werden, genau verortet werden.« Dadurch sei es möglich, an den gleichen Positionen über Jahre die gleichen Daten zu erheben, um damit Entwicklungen des Zustands der Meere zu verfolgen und gegebenenfalls gegenzusteuern. Vermessungsdaten seien die Basis für die maritime Raumordnung, damit auch für die Positionierung zum Beispiel von Flächen für den Ausbau der Offshore-Windenergie.

Heegewaldt dankte den Besatzungsmitgliedern für die Arbeit: „Insgesamt 332.000 sm sind Sie mit der ›Komet‹ und ihren vier Vermessungsbooten unterwegs gewesen. Sie sind also 15 Mal auf dem Äquator um die Erde gefahren. Das gibt einen Eindruck Ihrer Vermessungsarbeiten!«