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Im Rahmen ihrer Protestaktionen haben Landwirte mit Treckern auch deutsche Häfen blockiert. Von Schiffsmaklern gab es deutliche Kritik.

Unter anderem am Hamburger Hafen und am JadeWeserPort in Wilhelmshaven hatte eine Gruppe Trecker die Zufahrten blockiert.[ds_preview]

Dadurch kam es zu langen Staus, etwa in der Region Hamburg Waltershof, zudem waren andere Zufahrten vom Verkehr überlastet. Inzwischen sind die haben am Dienstagmorgen ihre Blockade-Aktionen im Hamburger Süden fortgesetzt. Es kam zu langen Staus. Mittlerweile hat sich die Situation zumindest in Hamburg wieder etwas entspannt.

Unterstützung für Trecker-Aktionen sinkt

Auf allzu große Zustimmung stießen die Landwirte – die für den Erhalt des Agrar-Diesels und Bürokratie-Abbau kämpfen – in der maritimen Wirtschaft allerdings nicht, zumindest nicht beim Zentralverband Deutscher Schiffsmakler (ZVDS).

Geschäftsführer Alexander Geisler machte deutlich: »Wer Subventionen möchte, sollte freundlich sein! Zumindest zu denen, die diese Mittel durch ihren wirtschaftlichen Erfolg und ihre Steuerzahlungen am Standort ermöglichen.« Daher sei die erneute Blockade der Hafenzufahrten nicht nur kontraproduktiv, sondern auch der Sache nicht dienlich. »Diese Maßnahmen treffen nämlich nicht ›die Politik‹, sondern sie treffen viele Dienstleister in der Transportkette, die nun ihrerseits Verdienstausfälle zu verkraften und Mehrarbeit zu stemmen haben«, so Geisler weiter. Dies sorge für Frust bei den Betroffenen, denn sie bekämen diese Ausfälle nicht durch Subventionen kompensiert. »Die Landwirte haben sich daher mit diesen Aktionen keine Freunde gemacht. Die Unterstützung für das eigentliche Anliegen ist jedenfalls merklich rückläufig«, sagte der Verbands-Geschäftsführer.

Auch von Spediteuren kommt Kritik an den Blockaden in den großen deutschen Seehäfen Bremerhaven, Hamburg und Wilhelmshaven. Axel Plaß, der Vorsitzer des Vereins Hamburger Spediteure (VHSp), sagte heute: »Trotz aller berechtigten Sorgen und Nöte und der Notwendigkeit, auch in Demonstrationen seinen Unmut über die Kürzungspläne der Bundesregierung deutlich zum Ausdruck zu bringen, halten wir die Blockaden der Hafeninfrastruktur nicht für den optimalen Ansatz. Zumal diese Aktionen einzig und allein die sich ebenfalls in einer existenzbedrohenden Situation befindliche Logistikbranche trifft. Nur mit vereinten Kräften wird es gelingen können, die Bundesregierung zu Verhandlungen zu bewegen.«

Vor rund zwei Wochen hatte Plaß am 15.Januar in seiner Rede in Berlin zum Finale einer bundesweiten Aktionswoche deutlich gemacht, dass die Landwirtschaft und Logistikbranche die Unzufriedenheit über viel zu hohe Steuern und Abgaben, eine stark wachsende Bürokratie, hohe Energiepreise und immer noch zu hohe Inflationsraten eine.

Heute forderte er aber die Landwirte auf, »Aktionen, die fast ausschließlich die ebenfalls unter enormen wirtschaftlichen Druck stehenden Logistikunternehmen treffen, zu beenden und wieder den Schulterschluss mit der Logistikbranche zu suchen«.