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Aufgrund der aktuellen Sicherheitsrisiken durch die Angriffe der Huthi-Rebellen im Roten Meer auf zivile Schiffe und einer erhöhten Risikoeinstufung dieses Gebietes bei den Versicherungen reagieren jetzt auch immer mehr Kreuzfahrt-Reedereien mit Umroutungen.

Die Schiffe nehmen von Asien nun nicht mehr den kürzeren Weg im Roten Meer und durch den Suezkanal, sondern die um rund 5.000 sm längere Strecke um das Kap der Guten Hoffnung um Afrika herum.[ds_preview]

Sieben bis zehn Tage länger ist die Route, je nach Wetter am Kap und im Südatlantik. Auch für die Kreuzfahrtreedereien hat die aktuelle Sicherheitslage zum Teil schon massive Auswirkungen, mit der Folge von Umroutungen und Reiseabsagen.

So hat das Kreuzfahrtschiff »Silver Moon« von Silverseas Cruises zunächst die laufende Kreuzfahrt im Roten Meer angepasst. Vorgesehen war, dass das Schiff von Aqaba in Jordanien Kurs auf Muscat im Oman nimmt. Doch aus Sicherheitsgründen, da die Passage der Bab-al-Mandab-Straße an der Ausfahrt des Roten Meers nicht sicher ist, wurde der Reiseverlauf und der Fahrplan der »Silver Moonq angepasst und das Schiff nahm nach der Passage des Suez-Kanals Kurs auf den griechischen Hafen Piräus, wo die Reise endete und die Gäste ausgeschifft wurden.

Die ursprünglichen Folgereisen mit Abfahrt am 16. Januar in Muscat und mit Abfahrt am 26. Januar in Dubai wurden von der Reederei abgesagt, da die »Silver Moonq das Rote Meer nicht in Richtung Indischer Ozean verlassen kann. Somit fährt das Schiff derzeit ohne Gäste rund um Afrika in Richtung Indischer Ozean. Am 11. Februar soll das Luxuskreuzfahrtschiff dann die regulären Reisen mit der Abfahrt in Mumbai in Indien wieder aufnehmen.

Auch MSC nicht mehr im Roten Meer

Anhaltende Angriffe auf Handelsschiffe in der Region haben nun auch MSC Cruises gezwungen mehrere Reisen, die von Südafrika und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) nach Europa führen sollten, abzusagen. Betroffen davon ist eine 24-Nächte-Kreuzfahrt mit der »MSC Splendida« von Durban (Südafrika) nach Genua (Italien), eine 21-Nächte-Reise der »MSC Opera« von Dubai (VAE) nach Genua sowie eine 23-Nächte-Fahrt der »MSC Virtuosa« von Dubai nach Southampton.

Wie MSC Cruises mitteilte, hat die Sicherheit der Passagiere und der Besatzung stets oberste Priorität. Da es derzeit keine alternativen Routen gibt, entschloss man sich, die Reisen abzusagen. Die drei Schiffe werden ohne Passagiere direkt nach Europa fahren und vermeiden dabei die Fahrt durch das Rote Meer. Sie werden stattdessen die Westküste Afrikas umfahren und auf dem Weg zu ihren jeweiligen europäischen Heimathäfen während der Sommersaison 2024 keine weiteren Häfen anlaufen. Weitere Schiffe aus der MSC-Flotte sind derzeit nicht von möglichen Umroutungen betroffen.

Alle Passagiere, die auf den drei Kreuzfahrten gebucht waren, werden entsprechend von der Reederei kontaktiert. Anschließend besteht die Möglichkeit der Umbuchung auf eine alternative Route oder aber die Reisenden erhalten eine vollständige Rückerstattung.

Weitere Fahrplanänderungen im Frühjahr?

Aktuell müssen nur wenige Kreuzfahrtreedereien auf die Sicherheitslage am Roten Meer reagieren, doch zum Frühjahr könnte es allerdings noch zu weiteren umfangreichen Fahrplanänderungen kommen, wenn Kreuzfahrtschiffe aus Sicherheitsgründen nicht regulär aus ihren Winterfahrtgebieten im Orient oder in Asien durch das Rote Meer und den Suez-Kanal nach Europa zurückkehren können.

Betroffen sind hierbei unter anderem Reisen mit der »Aidanova«, und der »Aidabella“ von Aida Cruises, der »Mein Schiff 2q von Tui Cruises, der »Costa Toscanaq aber auch die Weltreise der »Artania« von Phoenix Reisen, die laut Fahrplan am 2. Mai die Meerenge Bab al-Mandab im Roten Meer mit Kurs auf den Suez-Kanal passieren will.   (CE)