G2, Brake, Havarie
Die neuen Lagerflächen in Brake (© Wirtschaftsministerium Niedersachsen)
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Im Seehafen Brake entsteht die erste kommerzielle grüne Wasserstoffanlage Norddeutschlands. Lhyfe will dort täglich 4 t produzieren.

Lhyfe hat bereits mit dem Bau einer Anlage für die »grüne« Wasserstoffproduktion begonnen. Die Anlage entsteht im Hafen Brake an der Unterweser, auf einer Fläche von Niedersachsen Ports (NPorts).

Die Anlage wird mit einer installierten Elektrolysekapazität von 10 MW bis zu 1.150 t »grünen« Wasserstoff pro Jahr produzieren. Der Strom für die Produktion der Anlage kommt aus Direktverträgen mit den Produzenten aus Wind- und Photovoltaikanlagen aus ganz Deutschland. Potenzielle Abnehmer sind Kunden aus dem Industrie- und Mobilitätsbereich.

»Ideale Bedingungen in Brake«

»Der Braker Hafen bietet ideale Bedingungen«, sagt Luc Graré, Head of Central & Eastern Europe bei Lhyfe, einem in Frankreich ansässigen Produzenten. »Die Unternehmen in der Region werden von bezahlbarem sauberem Wasserstoff profitieren.«

Die Verfügbarkeit von Wasserstoff vor Ort schaffe neue Chancen für Unternehmen und fördere die Entwicklung umweltfreundlicher Technologien, hieß es am Rande des feierlichen ersten Spatenstichs. Auf kurzen Wegen soll ein breites Netz an Abnehmern bedient werden. Namen von Kunden wurden ebensowenig genannt wie die Kosten der Anlage.

»Der Hafen Brake hat als Gesamtpaket überzeugt. Dazu gehören das Flächenangebot sowie trimodale Verbindungen an Schiene, Straße und Wasserwege«, erklärt Holger Banik, Geschäftsführer bei Niedersachsen Ports.

In Brake entsteht »grüner« Wasserstoff

Lhyfe produziert grünen und erneuerbaren Wasserstoff durch Elektrolyse von Wasser in Produktionsanlagen, die mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Der erste Standort des Unternehmens ist bereits seit der zweiten Jahreshälfte 2021 in Betrieb, zwei weitere Standorte in Frankreich wurden im Dezember 2023 eingeweiht. In ganz Europa befinden sich weitere Anlagen und Standorte im Bau.

Die Ampel-Regierung hat im Koalitionsvertrag das Ziel formuliert, bis 2030 eine Elektrolysekapazität von rund zehn Gigawatt (10.000 Megawatt) zu erreichen. Niedersachsen will eine Vorreiterrolle einnehmen. Mehr als 80 Wasserstoffprojekte, darunter mehrere Großvorhaben, sind in Planung. Über die Häfen könnten künftig Wasserstoff und seine Derivate wie Ammoniak und Methanol importiert werden.