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Für den Drohnenverkehr im Luftraum – den sogenannten U-Space – soll in Hamburg nun ein Management-System entwickelt werden. An Bord ist auch die HHLA.

Mit dem Verbundprojekt BLU-Space sei Hamburg »europaweiter Wegbereiter« für einen sicheren Drohnenverkehr im städtischen Luftraum, teilte der Senat jetzt mit.[ds_preview]

In Hamburg soll der EU-weit erste Erprobungsluftraum für ein vollständiges Drohnen-Verkehrsmanagement-System geschaffen werden. Das Projektziel ist, die Luftverkehrsdaten erstmals unter realen Bedingungen mit Daten aus verschiedenen Quellen und Plattformen zu verknüpfen.

Beteiligt sind verschiedene Partner, neben der Stadt zählen dazu Hamburg Aviation, die Deutsche Flugsicherung GmbH, HHLA Sky, Hamburg Port Authority AöR und Karl Koerschulte GmbH.

HHLA Sky bringt Drohnen-Technologie ein

Beispielsweise bei HHLA Sky, einem Tochterunternehmen der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), wird schon heute der Einsatz von Drohnen automatisiert und skaliert. In das Projekt soll HHLA Sky Technologien für Drohnenbetreiber und das Drohnenverkehrsmanagement einbringen.

Das Projekt wird vom Bund im Rahmen des Programms mFUND gefördert und setzt auf den Synergieeffekt der Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure im Projekt. Den Projektpartnern stehen hierfür bis Mitte 2026 rund 3,9 Mio. € an Fördermitteln zur Verfügung.

Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation, sagte bei der Ankündigung: »Das Projekt BLU-Space bringt die entscheidenden Akteure im Bereich Drohnenkoordinierung in Hamburg zusammen. Das freut mich und zeigt uns, dass Hamburg als Pionier der Luftfahrt weiter vorangeht. Unsere Stadt bietet für das Projekt beste Voraussetzungen.« Die komplexe Infrastruktur aus dichter urbaner Besiedelung, großen Hafen- und Industriegebieten sowie innerstädtischen Flughäfen eigne sich hervorragend, um die Herausforderungen für ganz Deutschland zu lösen, sagte die SPD-Landeschefin.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing betonte, das Projekt leiste »einen essentiellen Beitrag für die sichere und wirtschaftliche Luftmobilität in Deutschland«. Der durch BLU-Space generierte Vorsprung bei der Einführung eines solch zukunftsweisenden Luftraummanagements könne »ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für die deutsche Drone Economy« werden, so der FDP-Politiker.

U-Space-Lufträume werden als digitale Grundlage einer komplett neuen Mobilitätsform und Voraussetzung zu erweiterten Einsatzmöglichkeiten für Drohnen beschrieben. Diese können automatisiert und außerhalb der Sichtweite fliegen, gesteuert von Piloten im Leitstand. Daher müssen die jeweiligen Positionsdaten zwischen allen Systemen koordiniert und kommuniziert werden, was im U-Space einheitlich und sicher gewährleistet werden soll. Auch die Einbeziehung betroffener Behörden, Rettungsleitstellen und Verkehrsbetriebe praktisch zu implementieren ist eines der zentralen Ziele von BLU-Space.

Die Verantwortlichen erhoffen sich einige Vorteile, darunter:

  • Entlastung des Bodenverkehrs
  • Steigerung der Effizienz in der Logistik
  • Verbesserung der Reaktionsfähigkeit bei Notfällen durch schnelle Lieferung von Ausrüstung und präzise Informationsgewinnung
  • effiziente Datensammlung zu Zwecken des Umweltschutzes
  • Beitrag zur Überwachung kritischer Infrastrukturen
  • Katastrophenschutz sowie Stärkung ziviler Sicherheit