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Der Bunker-Hub Singapur soll eine größere Infrastruktur für Ammoniak bekommen: Air Liquide und Vopak bei der Entwicklung und dem Betrieb der Infrastruktur für den Import, das Cracken und die Verteilung zusammenarbeiten.

Eine entsprechende Absichtserklärung wurde jetzt von Vertretern vom Tankterminalbetreiber Vopak und dem Gas-Unternehmen Air Liquide unterzeichnet.[ds_preview]

Für die Unternehmen ist es nicht die erste Ammoniak-Initiative in einem Hafen. So gibt es beispielsweise auch entsprechende Planungen in Rotterdam. Ammoniak gilt neben Methanol als einer der kohlenstoffarmen Brennstoffe für die Stromerzeugung und die maritime Industrie. Einige Reedereien legen bereits einen verstärkten Fokus auf diesen Kraftstoff, etwa die belgische Reedereigruppe CMB.

Als Wasserstoffträger ist Ammoniak nach Ansicht vieler Experten eine der effizientesten Möglichkeiten, Wasserstoff zu speichern und zu transportieren. Auf der Grundlage einer etablierten globalen Lieferkette und Infrastruktur für die Produktion, den Transport und die Nutzung von Ammoniak kann es nach dem Transport in Wasserstoff umgewandelt werden und soll so zur Dekarbonisierung von Industrie und Mobilität beitragen.

Vopak will Banyan-Terminal nutzen

Vopak und Air Liquide wollen nun die gemeinsame Entwicklung kohlenstoffarmer Ammoniak-Lieferketten in Singapur untersuchen und erkunden, einschließlich der potenziellen Entwicklung von Ammoniak-Krackanlagen, der zugehörigen Infrastruktur für die Lagerung und den Transport im Banyan-Terminal von Vopak und der Verteilung von kohlenstoffarmem Wasserstoff über ein Wasserstoff-Pipelinenetz.

Das Banyan-Terminal

Mit einer Lagerkapazität von fast 1,5 Mio. m³ ist das Vopak Banyan Terminal ein integriertes Öl-, Chemie- und Gas-Hybrid-Lagerterminal. Das Terminal befindet sich auf Jurong Island.

  • Kapazität: 1.452.163 m³
  • Tanks: 112
  • Tankgröße: Von 2.600 bis 25.000 m³
  • Zugang: Binnenschiff, Pipeline, LKW, Schiff
  • Liegeplätze für Schiffe: 7

Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, die nationale Wasserstoffstrategie Singapurs zu unterstützen. Zhang Xi, Geschäftsführer von Air Liquide Singapur, sagte: »Wir sind bestrebt, mit Partnern aus der Industrie wie Vopak zusammenzuarbeiten, um innovative und nachhaltige Lösungen zur Unterstützung der Dekarbonisierungsbemühungen in Singapur anzubieten.« Die Pilotanlage von Air Liquide zum Cracken von Ammoniak (NH3) im industriellen Maßstab werde derzeit in Belgien gebaut.

Rob Boudestijn, Präsident von Vopak Singapur, sagte: »Während sich Singapur auf die Annahme und Verarbeitung von Ammoniak für die Stromerzeugung und das Bunkern vorbereitet, stellt das Cracken von Ammoniak zu Wasserstoff eine zusätzliche Anwendung dar, die der Industrie bei der Umstellung auf kohlenstoffärmere Rohstoffe hilft. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Air Liquide, um die Einführung und Kommerzialisierung des industriellen Ammoniak-Crackens in Singapur zu beschleunigen.«