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Der Davit-Hersteller Vestdavit verbucht vor allem dank vielen Aufträgen aus dem Offshore-Sektor einen neuen Umsatzrekord. Auch das Marine-Geschäft läuft gut. Die Norweger expandieren.

Für das vergangene Jahr hat Vestdavit einen großen Sprung um 76% im Auftragseingang gemeldet. Verantwortlich dafür war vor allem die hohen Nachfrage aus den Sektoren Offshore-Windkraft sowie Öl und Gas und der »Kernmarkt« Marine.[ds_preview]

Offshore-Wind macht mittlerweile 30% des Gesamtumsatzes aus. »Rund 80% aller Betreiber von Offshore-Windkraftanlagen nutzen unsere Davits«, sagt Tarjei Isaksen, Direktor für Vertrieb und Geschäftsentwicklung bei Vestdavit. Als einen Grund nennt er, dass man entgegen dem Marktrend der Standardisierung auf maßgeschneiderte Lösungen setzt, »was uns in Nischensegmenten einen Vorteil verschafft.« Es gebe eine »viel höhere« Anzahl von Aufträgen für Prototyp-Projekte.

Mit der raschen Expansion der weltweiten Offshore-Windindustrie steigt auch die Zahl der Aufträge für Konstruktions- und Wartungsschiffe, die für die Installation und Wartung von Windturbinen eingesetzt werden und für die regelmäßig Davits für Arbeitsboote benötigt werden, da sie täglich im Einsatz sind.

Vestdavit steigerte eigenen Angaben zufolge allerdings auch die Lieferungen an die Öl- und Gasindustrie, auf die im vergangenen Jahr 15% der Aufträge entfielen. Die Davits kommen hauptsächlich auf Hilfsschiffen für die Erschließung von Feldern sowie auf Kabelverlegungsschiffen zum Einsatz.

Marine hat große Bedeutung für Vestdavit

Der größte Markt für den Hersteller bleibt das weltweite Marine-Geschäft, auf das derzeit etwa 50% des Umsatzes entfallen. Hauptabnehmer sind die USA und Länder der NATO-Allianz. Zudem gab es im letzten Jahr auch erste Aufträge aus Kanada und Kolumbien.

Angesichts zunehmender geopolitischer Spannungen investieren immer mehr Regierungen der Welt in ihre Marinen. Davon profitiert auch Vestdavit. »Einer der Umsatzhöhepunkte« für das Unternehmen im letzten Jahr war der Erhalt des bisher größten Einzelauftrags in Höhe von 62 Mio. NOK, der von einem nicht genannten Nato-Marinekunden für mehrere Davits erteilt wurde, die auf drei Schiffsneubauten installiert werden sollen.

Vestdavit expandiert

Angesichts des erheblichen Anstiegs der Aufträge hat Vestdavit eine Unternehmensexpansion mit der Einstellung von zusätzlichem Personal in den Bereichen Vertrieb, Projektmanagement und Technik eingeleitet. Allein in der Hauptniederlassung in Bergen wurde die Belegschaft um 25% aufgestockt. Außerdem erweitert das Unternehmen die Kapazität seiner Produktionsstätte in Polen, um der steigenden Nachfrage nach Davits gerecht zu werden.

Die bisherigen Verkäufe in diesem Jahr übersteigen den Angaben zufolge bereits den Auftragsbestand für das gesamte Jahr 2021, wobei etwa 25% auf die Offshore-Windenergie entfallen, und Isaksen ist zuversichtlich, dass sich das solide Wachstum im Jahr 2024 fortsetzen wird: »Wir sind auf Kurs für ein weiteres starkes Jahr, basierend auf den Markttrends einer höheren Marineaktivität sowie einer beschleunigten Entwicklung von Offshore-Wind- und anderen Energieprojekten.«