Containerschiff Diana, Puelo
Foto: Thomas Wägener
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Die Containerschiffswerte sind seit Jahresbeginn in fast allen Sektoren und Alterskategorien deutlich gestiegen. Grund ist vor allem die Situation im Roten Meer.

Vor den Angriffen der jemenitischen Huthi-Miliz auf Schiffe im Roten Meer befanden sich die Containerschiffswerte in einer längeren Phase des Rückgangs. Nach einem Rekordhoch während des Markt-Booms am Ende des ersten Quartals 2022 waren sie kontinuierlich gesunken. Seit Januar 2024 haben sich die Werte jedoch in die entgegengesetzte Richtung entwickelt, wobei ältere Schiffe am stärksten zugelegt haben. [ds_preview]

So stiegen die Werte für 20 Jahre alte Handy-Container mit 1.750 TEU seit Jahresbeginn um 23 % von 6,99 Mio. $ auf 8,6 Mio. $. Der Wertzuwachs nach Daten von VesselsValue wurde durch steigende Erträge seit Jahresbeginn unterstützt. Im Handysize-Sektor beispielsweise sind die Einjahreserträge um ca. 39,4 % von 9.280 $/Tag am ersten Januar 2024 auf heute 12.940 $/Tag gestiegen.

Zunahme der Containerschiffswerte seit Beginn 2024 c VesselsValue

Verknappung von Tonnage treibt Containerschiffswerte

»Das ist größtenteils auf die anhaltende Störung im Roten Meer zurückzuführen. Durch die Umleitung um das Kap der Guten Hoffnung legen die Schiffe längere Strecken zurück, was die Anzahl der verfügbaren Schiffe verringert und somit die Raten in die Höhe treibt«, erklärt VesselsValue. Nach den Handelsdaten von VesselsValue haben die Containerfahrten um das Kap der Guten Hoffnung im ersten Quartal 2024 gegenüber dem ersten Quartal 2023 um fast 200 % zugenommen.

Veson geht in seiner jüngsten Prognose jedoch davon aus, dass trotz dem anhaltenden Konflikt das Angebot an Schiffen weiterhin die Nachfrage übersteigen wird, da immer mehr Containerschiffsneubauten in Fahrt kommen, was die Raten nach Einschätzung der Analysten weiter unter Druck setzen wird.

»MSC zeigt keine Anzeichen für eine Verlangsamung ihrer Container-Kauforgie der letzten Jahre und hat fast ein Viertel aller in diesem Jahr gemeldeten Containerverkäufe getätigt«, so VesselsValue. Zu den bemerkenswerten Benchmark-Verkäufen gehören die Post-Panamax-Schiffe »Buxcoast« (6.892 TEU, August 2001, Daewoo) und »Buxcliff« (6.892 TEU, Juni 2001, Daewoo), die für jeweils 22,5 Mio. $ in einem En-bloc-Geschäft verkauft wurden. VesselsValue führt die Schiffe mit einem Wert von 20,01 bzw. 19,95 Mio. $. Ebenfalls im März wurde die Sub-Panamax »Odysseus« (2.824 TEU, 2006, Hyundai Mipo) für $ 15,9 Mio. an MSC verkauft (VesselsValue-Wert 13,61 Mio. $).