MPC Capital, MPCC, Ahrenkiel
Foto: Thomas Wägener
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Fast drei Jahre hat der Hamburger Assetmanager MPC Capital keine Schiffe mehr am Secondhand-Markt gekauft. Jetzt aber hat sich der Markt gedreht.

Zwei traditionelle Panamax-Schiffe werden der Flotte hinzugefügt, wie das Unternehmen gegenüber der HANSA bestätigte. Es handelt sich um zwei Einheiten mit einer Stellplatzkapazität von jeweils 4.256 TEU. [ds_preview]

Als »Jack London« und »Jonathan Swift« (Baujahr 2010) befuhren sie bislang die Weltmeere, wurden von V.Ships in Hamburg gemanagt und gehörten zu Northern Shipping, der Eigentumsgesellschaft, die aus der Norddeutschen Reederei H. Schuldt von Bernd Kortüm hervorgegangen war. Künftig tun sie dies als »Rio Oslo« und »Rio Copenhagen« für MPC Capital.

Der En-bloc-Preis liegt den Angaben zufolge bei 35,2 Mio. $. Als »attraktive Gelegenheit« bezeichnet MPC selbst diesen Kauf. Neben der Kaufsumme, die deutlich unter dem Niveau vorheriger Jahre liegt, macht ein noch gültiger Chartervertrag die Transaktion aus Sicht des Assetmanagers offenbar sehr lohnend.

Chartervertrag sichert Einnahmen für MPC Capital

Die Schiffe fahren im Rahmen eines Vier-Jahres-Vertrages noch bis Juli kommenden Jahres zu einer Tagescharter von rund 26.000 $ für die französische Großreederei CMA CGM, die Nr. 3 in der globalen Linienschifffahrt. Beides zusammen habe das Interesse von Investoren geweckt, ist zu hören.

Felix Nölke, MPC Capital
Felix Nölke

Angesichts des gesunkenen Preise, der garantierten Einnahmen und des Schiffswertes sei das Risiko überschaubar, sagte Felix Nölke, maritimer Investmentmanager der Gruppe, auf HANSA-Nachfrage. In den vergangenen zwei, drei Jahren habe man hingegen die Schiffswerte als zu hoch erachtet. Insgesamt wächst die MPC-Flotte damit auf 150 Schiffen im Management.

Neben den jetzt erworbenen Secondhand-Schiffen und der Beteiligung am zuletzt wesentlich aktiveren Oslo-Ableger MPC Container Ships hat MPC Capital vier methanolbetriebene Neubauten mit einer Kapazität von jeweils 5.500 TEU bestellt. Gebaut werden die Schiffe in Südkorea.

Investoren bei MPC-Capital-Neubauten beteiligt

Drei Einheiten wurden dem norwegischen Investor Ocean Yield überlassen, das vierte gehört der deutschen Elbdeich Reederei. Erst jüngst war die Taufe der »Zim Yangtze« und der »Zim Mississippi« bei HJ Shipbuilding & Construction gefeiert worden. Nomen est omen: Die Schiffe konnten für sieben Jahre an die israelische Reederei Zim verchartert werden.

Außerdem hatte MPC Capital die bei Ahrenkiel gebündelte Shipmanagement-Sparte in einem Joint Venture mit Wilhelmsen zusammengelegt. Anschließend war Zeaborn Ship Management von Zech Maritime übernommen worden.

MPC Capital, Zim Yangtse, Taufe
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