Dali Havarie Baltimore Bergungsarbeiten 1 Maryland Department of Transportation
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Nach dem Brückeneinsturz im Hafen von Baltimore werden jetzt die Trümmer zerlegt und beseitigt. Für kleine Schiffe ist eine provisorische Fahrrinne geöffnet worden.

Die Schneidarbeiten zur Beseitigung der Trümmer der eingestürzten Francis Scott Key Bridge nach der Rammung durch das Containerschiff »Dali« schreiten voran. Abbruchexperten schneiden derzeit Teile der Nordseite des eingestürzten Brückenträgers ab. Zwei Kranschiffe, ein 650-t-Kran und ein 330-t-Kran, sind vor Ort im Einsatz. Die Wrackteile werden angehoben und auf einen Lastkahn umgeladen. Ein 230-t-Kran an Land entlädt die Wrackteile am Tradepoint Atlantic. Jeder Hebevorgang erfordert eine technische Analyse, die in die Bergungspläne einfließt. [ds_preview]

Der Energieversorger Baltimore Gas and Electric (BGE) hat nach Angaben des Key Bridge Response Unified Command den Druck der Unterwasser-Erdgaspipeline, die unterhalb der Brücke durch den Kanal verläuft, auf 35 psi reduziert. Man koordiniere sich weiterhin mit BGE, um die Pipeline zu inertisieren, um sie von Gefahren und Risiken zu befreien, heißt es.

 

Drei Taucherteams des Unified Command untersuchen den Angaben zufolge Abschnitte der Brücke und der »Dali« für künftige Räumungsarbeiten. Das Key Bridge Response 2024 Unified Command umfasst die US-Küstenwache, das US Army Corps of Engineers, das Umweltministerium des Bundesstaates Maryland, die Verkehrsbehörde von Maryland, einen Vertreter des Schiffseigners Synergy Marine und die Maryland State Police.

Gestern hatte ein erster Schubverband den vom Key Bridge Response Unified Command eingerichteten temporären Ausweichkanal genutzt.  die provisorische Fahrrinne befindet sich auf der nordöstlichen Seite des Hauptschifffahrtskanals in der Nähe der Francis Scott Key Bridge. Diese Maßnahme ist Teil eines stufenweisen Konzepts zur Öffnung der Bundeswasserstraße. Die Durchfahrt wird nach dem Ermessen des Hafenkapitäns und nur bei Tageslicht erlaubt sein. Dieser provisorische Kanal hat eine Kontrolltiefe von 11 Fuß, einen Breite von 264 Fuß und Höhe von 95 Fuß.

Das Unified Command arbeitet an der Einrichtung eines zweiten, temporären Ausweichkanals an der südwestlichen Seite des Hauptkanals. Dieser zweite Kanal msoll Schiffen mit größerem Tiefgang die Möglichkeit geben, mit einer voraussichtlichen Tiefgangsbeschränkung von 15 bis 16 Fuß zu fahren. Die derzeitige 2.000-m-Sicherheitszone um die Francis Scott Key Bridge bleibt in Kraft und dient dem Schutz von Personal, Schiffen und der Meeresumwelt.

Der 9.962-TEU-Frachter der Synergy Group, der in Charter der dänischen Linienreederei Maersk fuhr, war am 26. März frühmorgens gegen einen Pfeiler der Francis Scott Key Bridge gefahren, was die Brücke in der Mündung des Patapsco River zum Einsatz brachte. Sechs Menschen starben. Ersten Einschätzungen, basierend auf Augenzeugenberichten, zufolge kam es an Bord des Containerschiffs durch einen plötzlichen Ausfall der Generatoren zu einem totalen Stromausfall, der aller Schiffssysteme einschließlich des Antriebs und des Ruders betraf. Zwar sprang die Notstromversorgung kurz vor der Kollision wieder an, ein Notbrems- und Ausweichmanöver konnte diese aber nicht mehr verhindern, es kam sogar erneut zu einem Stromausfall.