Die Zero Emission Maritime Buyers Alliance (Zemba) hat ihre erste Sammelausschreibung abgeschlossen, der Gewinner ist die Hamburger Linienreederei Hapag-Lloyd.
Hapag-Lloyd soll den ZEMBA-Mitgliedern ab 2025 eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Seetransport um über 90 % im Vergleich zu Transportoptionen mit fossilen Treibstoffen bieten.
Die Ausschreibung bezieht sich auf mehr als 1 Mrd. TEU-Meilen emissionsfreien Seetransport auf einer Route von Singapur nach Rotterdam in den Jahren 2025-2026. Mehr als ein Dutzend Zemba-Mitglieder, darunter die Gründungsmitglieder Amazon, Patagonia und Tchibo sowie Bauhaus, Brooks Running, DB Journey, Green Worldwide Shipping, lululemon, Meta, New Balance, Nike, REI Co-op und Sport-Thieme, haben sich gemeinsam verpflichtet.
Hapag-Lloyd wurde als Gewinner der ersten Ausschreibung von ZEMBA ausgewählt. Nach Abschluss des Vertrags erwartet ZEMBA, dass die Mitglieder durch den unabhängig zertifizierten und ausschließlich abfallbasierten Biomethan-Service von Hapag-Lloyd innerhalb von zwei Jahren zusammen mindestens 82.000 t CO2e vermeiden werden.
»Klimafreundliche Kunden der Seeschifffahrt setzen sich verstärkt für eine emissionsfreie Schifffahrt ein, und die Lieferkette reagiert darauf. Zu Beginn dieser Partnerschaft loben wir die Transparenz, den Kooperationsgeist und die Bereitschaft von Hapag-Lloyd, bei dieser ersten Ausschreibung gemeinsam mit Zemba innovativ zu sein«, sagt Ingrid Irigoyen, Präsidentin und CEO von Zemba. »Unser kollektiver Beschaffungsansatz funktioniert, und wir freuen uns darauf, die Grenzen des technisch und wirtschaftlich Machbaren in den folgenden Ausschreibungen weiter zu verschieben, mit einem starken Fokus auf maritime E-Treibstoffe.«
Zemba zielt mit nächstem Tender auf E-Kraftstoffe
Die Initative fordert die Anbieter maritimer E-Kraftstoffe und anderer emissionsfreier oder nahezu emissionsfreier Antriebsalternativen nachdrücklich auf, ihre Marktreife in Vorbereitung auf unsere nächste Ausschreibung zu beschleunigen.
Rolf Habben Jansen, CEO von Hapag-Lloyd, erklärt: »Um unser Ziel eines emissionsfreien Schiffsbetriebs bis 2045 zu erreichen, brauchen wir Partner wie Zemba, die uns auf unserem Weg der Dekarbonisierung unterstützen und die Grenzen des Machbaren erweitern. Mit unserem Angebot wollen wir die Treibhausgasemissionen deutlich reduzieren und zu einer grüneren Zukunft der globalen Schifffahrt beitragen.«
Angesichts des erwarteten Potenzials für den ersten Einsatz von E-Kraftstoffen auf dem Wasser im Jahr 2027 wurde diese Vereinbarung von drei Jahren auf zwei Jahre – 2025-2026 – angepasst, um den Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, sich im Rahmen der zweiten Ausschreibung von Zemba auf die Unterstützung von E-Kraftstoffen und Technologien nicht-biologischen Ursprungs zu konzentrieren.
Um sicherzustellen, dass die nächste Ausschreibung Investitionen in die nächste Generation von Kraftstoffen und Technologien freisetzt, will Zemba in den kommenden Monaten Informationen von Akteuren aus der gesamten maritimen Wertschöpfungskette einholen, die an der Entwicklung von E-Kraftstoff-Infrastruktur, Bunkerung, Schiffsdesign und anderen Details arbeiten. Die zweite Ausschreibung wird voraussichtlich im Laufe des Jahres 2024 beginnen.
Kooperation mit Maersk-Dekarbonisierungszentrum
Zemba und Hapag-Lloyd werden den Angaben zufolge ein »Book & Claim«-System einsetzen, um die Überprüfung und glaubwürdige und angemessene Zuteilung der Umwelteigenschaften des unabhängig zertifizierten abfallbasierten Biomethan-Schifffahrtsdienstes von Hapag-Lloyd zu erleichtern. Eine Reihe von Zemba-Mitgliedern und Hapag-Lloyd arbeiten gemeinsam mit dem Mærsk Mc-Kinney Møller Center for Zero Carbon Shipping und dem RMI an der Entwicklung eines gemeinnützigen maritimen Book-&-Claim-Systems, das es Unternehmen ermöglichen soll, in den emissionsfreien Übergang zu investieren und die Umweltvorteile angemessen zu nutzen, ohne die für die Weltwirtschaft wichtigen Logistikströme zu unterbrechen.
Die Ergebnisse des Zemba-Ausschreibungsverfahrens werden auch Erkenntnisse aus der Praxis liefern, die in die Entwicklung einer ehrgeizigen globalen Politik zur Dekarbonisierung des Seeverkehrs einfließen sollen. In den kommenden Monaten wird das Aspen Institute, das als Sekretariat für Zemba fungiert, mit den Ladungseignern zusammenarbeiten, um die Erkenntnisse aus dem ZEMBA-Ausschreibungsprozess zu vermitteln und die Internationale Seeschifffahrtsorganisation IMO bei der Entwicklung solider Ökobilanzierungsrichtlinien und mittelfristiger Maßnahmen zu unterstützen, »die glaubwürdig, transparent und überprüfbar sind und gleiche Wettbewerbsbedingungen für Klimaschützer in der gesamten Wertschöpfungskette schaffen«.
Die Zero Emission Maritime Buyers Alliance ist die erste Käufergruppe im maritimen Sektor, deren Ziel es ist, die kommerzielle Einführung der emissionsfreien Schifffahrt zu beschleunigen, Skaleneffekte zu ermöglichen und Ladungseignern dabei zu helfen, das Potenzial zur Emissionsreduzierung zu maximieren, das ein einzelner Frachtkäufer allein nicht erreichen könnte. Die Frachtkäuferallianz ist eine Initiative von Cargo Owners for Zero Emission Vessels (CoZEV) und wird vom Energie- und Umweltprogramm des Aspen-Instituts unterstützt.