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Der CEO der Containerlinienreederei HMM, Kim Kyung-Bae, sieht in dem Austritt von Hapag-Lloyd aus der Kooperation »THE Alliance« eine große Chance für das südkoreanische Flaggschiff, sein Geschäft auszubauen.

Hapag-Lloyd verlässt bekanntlich THE Alliance, um im Februar 2025 mit Maersk Line die Gemini Cooperation zu gründen. ONE, HMM und Yang Ming Marine Transport verbleiben als Mitglieder von THE Alliance.[ds_preview]

Die Äußerungen von Kim auf der 70-Jahr-Feier der Korea Shipowners’ Association werden im Markt als Strategie interpretiert, um die Lücke zu schließen, die Gemini hinterlässt, dessen vorläufiges Dienstangebot keine Häfen in Japan, Vietnam und Taiwan umfasst.

Es sei möglich, dass THE Alliance auf verwandte Nischenmärkte abzielen könnte. Der HMM-Chef sagte jetzt: »Wir werden ein externes Beratungsunternehmen für unsere Geschäftsexpansion auswählen und eine mittel- bis langfristige Strategie ausarbeiten.«

HMM offen für Kooperationen

Zu den Spekulationen, dass HMM mit einheimischen Containertransportunternehmen zusammenarbeiten könnte, sagte er: »Unsere grundsätzliche Position ist, dass wir jedes Fenster für einen Dialog mit lokalen Betreibern öffnen werden, wenn es Möglichkeiten gibt. Wir halten uns den Raum für eine Zusammenarbeit immer offen.«

Abgesehen von SM Line, das im Transpazifik und im innerasiatischen Verkehr tätig ist, konzentrieren sich andere südkoreanische Containerunternehmen auf den innerasiatischen Verkehr. In letzter Zeit ist das Frachtaufkommen dort aber unter Druck geraten, was die Gewinne der kleinen und mittelgroßen Betreiber in Frage stellt.

Andererseits rechnen die Linienreedereien damit, dass das Jahr 2024 rentabel sein wird, da ihre Schiffe wegen der Gefahr von Angriffen der Houthi im Roten Meer einen Umweg um das Kap der Guten Hoffnung machen.

Als vor wenigen Tagen das südkoreanische Ministerium für Ozeane und Fischerei offiziell den Plan von Präsident Yoon Suk-yeol verkündete, die inländisch betriebene Containerschifffahrtsflotte bis 2030 auf 2 Mio. TEU zu erhöhen, gab HMM bekannt, dass es seine Containerschiffflotte bis 2030 auf 1,5 Mio. TEU und seine Massengutfrachterflotte auf 110 Schiffe (12,28 Mio. dwt) ausbauen will. Derzeit verfügt HMM über etwas mehr als 800.000 TEU Containerschiffskapazität und 36 Massengutfrachter mit zusammen 6,3 Mio. dwt.

Das Ministerium teilte außerdem mit, dass rund 2,5 Mrd. $ bereitgestellt werden, um andere südkoreanische Reeder, die derzeit über eine Gesamtflotte von etwa 400.000 TEU verfügen, dabei zu unterstützen, ihre Flotte bis 2030 auf 500.000 TEU zu erweitern.

Linerlytica-Analyst Tan Hua Joo erklärte gegenüber HANSA, dass SM Line als einziger südkoreanischer Betreiber von Langstreckenrouten ein geeigneter Partner für HMM sei, aber seine Flotte von 68.500 TEU reiche nicht aus, um das Fehlen von Hapag-Lloyd zu kompensieren. THE Alliance wird nach dem Ausscheiden von Hapag-Lloyd über 2,5 Millionen TEU verfügen und damit die kleinste Containerschifffahrtsallianz sein, obwohl ONE und HMM Flottenerweiterungspläne angekündigt haben. Tan sagte: »Der Beitritt von SM Line wird sich nur unwesentlich auf die Wettbewerbsfähigkeit von THE Alliance im Asien-Europa- und Transatlantikverkehr auswirken, wo sie durch den Weggang von Hapag-Lloyd erheblich geschwächt wird.«.  (PL)