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Die französische Naval Group hat einen weiteren Vertrag aus Indonesien für den Bau von zwei U-Booten im Ausland eingeholt. Es werden die Nummern 15 und 16 der Export-»Sorpene«-Einheiten.

Die Naval Group und der größte indonesische Schiffbauer PT PAL haben einen Vertrag mit der Regierung von Indonesien über zwei vor Ort gebaute U-Boot vom Typ »Scorpène Evolved Full LiB« unterzeichnet.[ds_preview]

Wie schon bei diversen anderen Projekten dieser Art umfasst der Vertrag einen gewissen Technologietransfer und den Bau auf einer Werft des Kunden. 2021 hatten die Regierungen Frankreichs und Indonesiens ein Abkommen über die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich unterzeichnet. Naval und PT PAL wurden ausgewählt, das Projekt umzusetzen und 2022 ihrerseits mit einem Partnerschaftsabkommen nachgezogen.

Neben diesen beiden indonesischen U-Booten sind 14 weitere von Naval Group für den Exportmarkt konzipierte und angepasste Einheiten weltweit im Einsatz oder im Bau: zwei für die chilenische Marine, zwei für die malaysische Marine, vier für die brasilianische Marine und sechs für die indische Marine.

Der jetzt unterzeichnete Vertrag umfasst die Lieferung von zwei Scorpène-U-Booten, die in Indonesien in der PT PAL-Werft gebaut werden, sowie weitere Komponenten: »Neben den U-Booten wird unsere strategische Partnerschaft mit PT PAL auch die indonesische Verteidigungsindustrie dabei unterstützen, die Zukunft der Seekriegsführung im Land aktiv vorzubereiten«, sagte Pierre Éric Pommellet, Vorsitzender und CEO der Naval Group.

Kaharuddin Djenod, President von PT PAL, betonte: »Dieser Schritt zeigt das große Engagement und das Vertrauen der indonesischen Regierung in die Fähigkeiten der einheimischen Ingenieure, die Verteidigungstechnologie und insbesondere die U-Boot-Technologie voranzutreiben.« Das Engagement der Regierung werde auch durch die Bereitstellung von staatlichem Kapital (PMN) unterstützt, um die gesamte lokale Produktion von U-Booten bei PT PAL zu fördern. »Es wird erwartet, dass Indonesien in Zukunft in der Lage sein wird, die U-Boot-Technologie zu beherrschen«, so der Manager weiter.

Mittels eines umfassenden Know-how-Transfers und der Entwicklung spezifischer indonesischer Industriekompetenzen sollen Management, Betrieb und Wartung der Streitkräfte in Indonesien von indonesischen Akteuren durchgeführt werden, »was sowohl die Autonomie des Landes als auch die Schaffung Tausender langfristiger, hochqualifizierter Arbeitsplätze« gewährleiste. Bis heute haben die Naval Group und PT PAL den Angaben zufolge bereits verschiedene Kooperationsvereinbarungen mit indonesischen Partnern für das U-Boot-Programm und darüber hinaus unterzeichnet.

Das U-Boot für Indonesien

Das U-Boot ist laut den Schiffbauern auch für den Einsatz in flachen Gewässern geeignet. Es sei »extrem unauffällig und schnell« und verfügt über einen Automatisierungsgrad, der eine begrenzte Anzahl von Besatzungsmitgliedern zulässt, was die Betriebskosten erheblich senkten soll.

Die indonesischen Scorpène-Neubauten werden mit einem modernen Energiesystem ausgestattet, das auf einer Lithium-Ionen-Konfiguration basiert, die eine höhere Reichweite der Nutzenergie, eine bessere Indiskretionsrate und eine kürzere Ladezeit ermöglichen soll.

  • Verdrängung an der Oberfläche: 1.600 – 2.000 Tonnen
  • Länge, über alles: 72 m
  • Geschwindigkeit unter Wasser: >20 Knoten
  • Tauchtiefe: >300 m
  • Besatzung: 31
  • Einsatzbereitschaft auf See: >240 Tage pro Jahr