Fregatte Hessen, Rotes Meer, Einsatz, Rückkehr
Die Fregatte »Hessen« bei ihrer Rückkehr nach Wilhelmshaven (© Marine)
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Die Fregatte »Hessen« ist von ihrem Einsatz im Roten Meer nach Wilhelmshaven zurückgekehrt. Marineinspekteur Kaack fordert zwei weitere Fregatten.

Die Fregatte »Hessen« hat während ihres Einsatzes im Roten Meer nach Angaben der Bundeswehr insgesamt 27 Handelsschiffen Geleitschutz gegeben und dabei vier Angriffe der Huthi-Bewegung abgewehrt. Es war der erste Kampfeinsatz mit scharfen Waffen in der Geschichte der Bundesmarine. [ds_preview]

Fregatte Hessen, Rotes Meer, Einsatz, Rückkehr
Die Besatzung der Fregatte »Hessen« grüßt beim Einlaufen (© Deutsche Marine)

Die »Hessen« legte während der Teilnahme an der EU-Mission »Aspides« rund 25.000 sm zurück.Nun wird sie abgezogen, erst im August will die deutsche Marine mit der »Hamburg« ein weiteres Schiff entsenden. Der griechische Kommandeur der EU-Mission hat laut »Spiegel« mehr Kriegsschiffe zum Schutz der internationalen Handelsflotte gefordert. In den kommenden Monaten stehen nur drei Fregatten zur Verfügung. Tatsächlich aber seien für die Erfüllung des Auftrags mindestens zehn Kriegsschiffe und zusätzliche Luftunterstützung nötig.

Kaack fordert Bestellung von zwei weiteren Fregatten

Fregatte Hessen, Rotes Meer, Aspides, Huthi
Die deutsche Fregatte »Hessen« geleitet ein Schiff durch das Rote Meer (@ BundeswehrImEinsatz)

Marine-Inspekteur Kaack hat sich für eine Bestellung von zwei weiteren Fregatten für die Seestreitkräfte ausgesprochen. Der Vizeadmiral verwies unter anderem auf eine veränderte Sicherheitslage und die Bedeutung der deutschen Marine für den Schutz kritischer Infrastruktur.

Im Dezember war mit dem Bau der ersten Fregatte der Klasse F126 begonnen worden. Vier Fregatten sind finanziert, es besteht aber eine Option auf zwei weitere Schiffe, die ähnlich viel kosten sollen wie die Einheiten der ersten Serie. »Ich halte es für absolut erforderlich, dass Deutschland diese Option zieht und diese beiden Fregatten bestellt«, sagte Kaack. Jede Verzögerung würde zu einer Kostenerhöhung führen, so Kaack. Operativ seien die zwei weiteren Schiffe mit Blick auf erwartete Bedrohungen der nächsten Jahre nötig.

Marine braucht insgesamt sechs Fregatten

Der Vize-Admiral verwies dabei auf »Mathematik der Marine«: ein Schiff müsse gefechtsbereit sein, eines auf dem Weg zur Gefechtsbereitschaft und eines in der Instandsetzung. »Insofern wird eine Zahl von sechs Fregatten der Klasse 126 gebraucht, um die Aufträge Deutschlands im Nordatlantik, in der weitreichenden Jagd von Atom-U-Booten, aber auch beim Schutz kritischer maritimer Infrastruktur – auch weltweit – sicherzustellen.

Die vier Einheiten der Klasse F126 werden von einem Konsortium aus Damen (Niederlande) und Thales (Frankreich) gebaut. Auch zahlreiche deutsche Zulieferern sowie die Werften in Wolgast (Peene) und Hamburg (Blohm+Voss) sind an dem Projekt beteiligt. Laut Damen Shipyards soll die erste neue Fregatte 2028 übergeben werden. Die Kosten für alle vier Schiffe liegt bei mehr als 5 Mrd. €.