Die »Berge Neblina«, ein Erzfrachter der Reederei Berge Bulk, hat ihre erste Fahrt nach Brasilien mit installierten Flettner-Rotoren abgeschlossen.
Die vier je 35 m hohen Rotorsegel mit einem Durchmesser von 5 m wurden von Anemoi Marine Technologies entworfen und bei Yiu Lian Dockyards in China verbaut. [ds_preview]
Flettner-Rotoren sparen fast 10% CO2
Die 388.000 dwt große »Berge Neblina«, ein Erzbulker der Valemax-Klasse, soll mit den Rotoren zukünftig sowohl Treibstoff sparen als auch weniger Treibhausgase ausstoßen. »Die Nutzung der neuesten Windtechnologie zur Reduzierung der Emissionen unserer Flotte ist wichtiger Bestandteil des ›Maritime Marshall Plan‹ von Berge Bulk zur Dekarbonisierung«, sagte Paolo Tonon, technischer Direktor der Reederei. »Wir sind optimistisch, dass diese Rotorsegel eine CO2-Reduzierung von bis zu 8% bewirken können.«
Die Flettner-Rotoren sind über ein Klappsystem auf dem Deck der »Berge Neblina« installiert. So können sie auf hoher See Luftströme nutzen, um dem Schiff zusätzlichen Schub zu verleihen. Bei starken Stürmen oder während des Frachtbetriebs im Hafen lassen sie sich einklappen.
Kim Diederichsen, CEO von Anemoi, sieht in der Technologie einen wichtigen Beitrag zu einer emissionsfreien Zukunft der Schifffahrt. Sein Unternehmen sei weiterhin bestrebt, seine Position als »führender Anbieter von Technologien zur Dekarbonisierung von Schiffen zu halten«.
Flettner-Rotoren – benannt nach ihrem Erfinder Anton Flettner – wurden bereits in den 1920er Jahren entwickelt, konnten sich aber in der kommerziellen Schifffahrt lange nicht durchsetzen. Heutzutage werden sie verstärkt als Zusatzantrieb verwendet, um Treibstoff zu sparen. Dabei kommt der sogenannte »Magnus-Effekt« zum Tragen, durch den sich drehende Objekte senkrecht zur Windströmung bewegt werden. In der Vergangenheit gab es mehrere solcher Installationen beziehungsweise Aufträge oder Projekte, darunter für die Reedereien Oldendorff, CLdN, Scandlines oder Ems-Fehn aus Leer sowie Socatra oder Rörd Braren.