CLdN
»Delphine« im Hafen Rostock mit Flettner-Rotoren (© CLdN)
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Premiere für die Reederei CLdN: Das RoRo-Schiff »Delphine« ist das erste Schiff der Flotte, dass mit einem Flettner-Rotor für eine Windunterstützung des Antriebs ausgerüstet worden.[ds_preview]

Die belgische Reederei CLdN, Tochter der Cobelfret-Gruppe, gab jetzt bekannt, dass die »Delpine« ab Montag von Zeebrugge aus wieder in Dienst gestellt wird. Bei der Bekanntgabe des Projekts war man noch davon ausgegangen, bis Ende des Jahres 2022 fertig werden zu können.

Der 2018 gebaute Frachter mit einer Ladekapazität von über 8.000 Spurmetern und verkehrt zwischen Großbritannien, Irland und dem europäischen Festland. Sie ist laut CLdN das »größte und eines der treibstoffeffizientesten Kurzstreckensee-RoRo-Schiffe, die derzeit weltweit im Einsatz sind, mit einem CO2-Ausstoß von 28 Gramm pro Tonne beförderter Ladung und zurückgelegtem Kilometer.« Mit dem Einsatz von zwei 35m x 5m großen Rotorsegeln soll das Schiff in Zukunft noch weniger Treibhausgase ausstoßen, da die Emissionen um bis zu 10% reduziert würden, heißt es.

Weitere Umrüstungen für CLdN?

Die Rotorsegel enthalten eine modernisierte Version des Flettner-Rotors, eines sich drehenden Zylinders, der den Magnus-Effekt nutzt, um die Windkraft für den Vorwärtsschub eines Schiffes zu nutzen. Die Lösung auf der »Delphine« ist vollautomatisch und erkennt, wenn der Wind stark genug ist, um Treibstoff- und Emissionseinsparungen zu erzielen, woraufhin die Segel automatisch in Gang gesetzt werden. Die Segel sind außerdem kippbar, so dass das Schiff unter Brücken hindurchfahren kann und die betriebliche Flexibilität erhalten bleibt. CLdN will nun in den kommenden Monaten in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Meerestechnik der Universität Gent die Leistung der Segel untersuchen.

Gary Walker, Chief Operating Officer, CLdN RoRo, kommentierte: »Durch Investitionen in technologisch fortschrittliche Schiffe und Terminals ermöglichen wir unseren Kunden, ihre CO2-Bilanz zu verbessern.« Man wolle das Projekt außerdem nutzen,  um zu ermitteln, wie die Technologie auf der aktuellen CLdN-Flotte und Neubauten eingesetzt werden könnte.

Neben dem Bulk-Geschäft betreibt CLdN eine RoRo-Flotte von 30 Schiffen, die Fahrzeuge sowie Heavylift- und MPP-Ladungen transportieren. Die Reederei ist auf Shortsea-Dienste zwischen Nordeuropa, Großbritannien, Irland, Skandinavien und der Iberischen Halbinsel fokussiert.