Die CMB-Gruppe steigt bekanntlich mit ihrer Tochter Windcat in den Markt für „Commission Service Operation Vessels“ (CSOV) ein. Für das Management haben sich die Belgier jetzt ein Partner gesucht: Anglo-Eastern.
Es geht um sechs neue Offshore-Schiffe der „Elevation“-Serie, mit deren Bau die niederländische Damen-Gruppe Ende 2022 beauftragt worden war, die Fertigung findet auf der Damen-Werft in Ha Long in Vietnam statt.[ds_preview]
Das erste Schiff soll 2025 in Dienst gestellt werden. Bei den CSOVs handelt es sich um Spezialschiffe, die bis zu 30 Tage lang in Offshore-Windparks verbleiben und dort Wartungsmaterial und Unterkünfte für bis zu 90 Techniker in hotelähnlichen Einrichtungen bereitstellen. Diese 87 m langen und 20 m breiten CSOVs werden von Dual-Fuel-Wasserstoff-Systemen angetrieben.
Schon bei der Bauaufsicht hatte Windcat auf Anglo-Eastern Technical Services (AETS) gesetzt, dem technischen Beratungsunternehmen von Anglo-Eastern. Nach der Ablieferung übernimmt der Shipmanager auch das technische und Crewing-Management, wie heute bekannt gemacht wurde. „Diese Partnerschaft stellt eine wichtige Entwicklung im Rahmen der Strategie von Anglo-Eastern dar, seine technischen Beratungsdienste und Flottenmanagementkapazitäten im Bereich der erneuerbaren Offshore-Energien auszubauen“, heißt es.
Windcat ist Teil der Company Maritime Belge (CMB) der Saverys-Familie. Sie besitzt und betreibt 150 Seeschiffe in den Bereichen Bulk (Bocimar), Container (Delphis), Chemikalientanker (Bochem) und Crew-Transfer-Schiffe (Windcat). CMB ist auch in den Bereichen Cleantech (CMB.TECH) und Immobilien (MCA Facilities, Maritime Campus Antwerpen) tätig.
Erst im Frühjahr gab es eine bedeutende Transaktion zwischen CMB und Anglo-Eastern: Die belgische Reedereigruppe Euronav, kurz zuvor von CMB übernommen, verkaufte ihre Shipmanagement-Marke ESMH an Anglo-Eastern. Damit setzte die Familie Saverys, die vor allem über die CMB-Gruppe aktiv ist, die Neuordnung ihrer Schifffahrtsaktivitäten fort, nachdem nach langen Verhandlungen Euronav in einem milliardenschweren Deal übernommen worden war.
Partnerschaft mit Anglo-Eastern „ein Schritt nach vorn“
„Wir sind dankbar für das Vertrauen, das Windcat in uns setzt, um an diesem innovativen Projekt zur Entwicklung der nächsten Generation wasserstoffbetriebener Offshore-Schiffe mitzuwirken“, sagte Bjorn Hojgaard, CEO von Anglo-Eastern. Windcat-Chef Willem Van Der Wel betonte, für Windcat bedeute die Partnerschaft mit Anglo-Eastern „einen Schritt nach vorn in unserem Bestreben, den Standard in der Offshore-Industrie zu setzen“.
Windcat ist in zwei Geschäftsbereichen tätig; Windcat Workboats besitzt und betreibt eine wachsende Flotte von über 50 Crew-Schiffen, hauptsächlich für den europäischen Offshore-Windsektor, aber auch für die Öl- und Gasindustrie und außerhalb Europas. Windcat Workboats arbeitet mit seinen Joint-Venture-Partnern FRS Windcat und TSM Windcat auf dem deutschen beziehungsweuse französischen Markt zusammen. Die Schwester Windcat Offshore konzentriert sich auf den Besitz und Betrieb von CSOV.