Ein äußerst komplexes und anspruchsvolles Vorhaben gehe jetzt in die Zielgerade: Rund zehn Monate nach der Havarie der „Verity“ nähert sich das Heben der Wracksektionen.
Die vorbereitenden Arbeiten zum Heben der Wracksektionen der „Verity“ in der Nordsee laufen auf Hochtouren, teilte die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt jetzt mit.[ds_preview]
Am 24. Oktober des vergangenen Jahres war das Küstenmotorschiff »Verity« nach einer Kollision mit dem Frachter »Polesie« in der Deutschen Bucht havariert und gesunken. Fünf der sieben Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben. Das Wrack liegt südwestlich vor Helgoland in einer Wassertiefe von ca. 37 m und stellt eine Gefahr für die Schifffahrt dar. Das Gebiet rund um das Wrack ist derzeit als Sperrgebiet ausgewiesen.
Die Bergungsmannschaft bereitet derzeit im 24-Stunden-Betrieb das Heben der beiden Sektionen vor. Im ersten Schritt wird das Heck der havarierten „Verity“ geborgen, im Anschluss daran der Bug. Die Vorbereitungen an der Hecksektion sind abgeschlossen. Um das Gewicht des Wracks während des Hebens reduzieren zu können, haben Taucher Pumpen im Wrack angebracht und Öffnungen in Frischwassertanks geschnitten, die insgesamt 34 t Wasser beinhalten.
Schwimmkran bei „Verity“-Wrack angekommen
Alle acht Hebeketten – jeweils vier pro Sektion – sind positioniert. Gestern wurden die Hebeketten unter dem Heck des Wracks mit den Hebeschlingen am Schwimmkran verbunden, so dass in den nächsten Tagen mit dem Heben der Hecksektion begonnen werden kann, hofft die Behörde. Parallel dazu wird auch das Heben der Bugsektion weiter vorbereitet.
Eric Oehlmann, Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen- und Schifffahrt, sagte: „Ein äußerst komplexes und anspruchsvolles Vorhaben geht jetzt in die Zielgerade. Alle nautischen und technischen Experten stehen in engem Kontakt und werden für größtmögliche Sicherheit sorgen.“
Gestern ist der Schwimmkran „Hebo Lift 10“ im Wrackgebiet eingetroffen, einer der stärksten Schwimmkräne Europas, der bis zu 2.200 t heben kann. Danach sollte ein niederländischer Schleppverband, bestehend aus einem Schlepper und einer Transportbarge, im Wrackgebiet eintreffen. Das Sperrgebiet rund um das Wrack wurde in dieser Woche vom Radius einer halben Seemeile auf eine Seemeile ausgeweitet.
Das Verkehrssicherungsschiff „Sea Guardian“ und der Notschlepper „Nordic“ sorgen, in enger Abstimmung mit den nautischen und technischen Experten an Bord der eingesetzten Schiffe und in der Verkehrszentrale Wilhelmshaven für die Sicherheit des Schiffsverkehrs. Sobald beide Wracksektionen auf der Transportbarge gesichert sind, werden die Wrackteile in die Niederlande geschleppt und dort fachgerecht entsorgt, so der Plan.