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Im Dry-Cargo-Geschäft sind die Charterraten diese Woche stark gesunken. Nur im Handysize-Segment halten die Reeder weiter die Zügel in der Hand.

Hatten die Reedereien auf ein starkes viertes Quartal gehofft, so ist die Ernüchterung Ende der dritten Oktoberwoche groß.[ds_preview]

In einem immer schwierigeren wirtschaftlichen Umfeld mit schwachen Konjunkturdaten aus China sowie aus Europa und zunehmend finsteren Signalen aus der Stahlindustrie sackte der Baltic Dry Index für die Spot-Trockenbefrachtung diese Woche um 233 auf 1.576 Punkte und damit auf den niedrigsten Stand seit über sechs Monaten.

Wie ein Kartenhaus …

Grund dafür waren starke Einbußen für Capesize- und Panamax-Frachter, deren Spotraten wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrachen. Die Durchschnittsrate der 180.000-Tonner (Capesize) auf den fünf Haupt-Zeitcharterrouten fiel um fast 20% auf 18.875 $/Tag.

Von Südostasien ausgehend ging der Markt bereits in der ersten Wochenhälfte immer tiefer in die Knie. Nachdem die hohen Raten im Pazifik über Wochen immer mehr Großbulker angelockt hatten, zog ein Rückgang der Charternachfrage in der Region dem Markt den Boden unter den Füßen weg. Bei sehr gedämpfter Aktivität für Eisenerz ex Westaustralien sei es im Pazifik insgesamt so ruhig gewesen wie seit langem nicht mehr, berichten Makler.

In der Folge schwoll die in Ballast Richtung Westen fahrende Tonnage so stark an, dass die Raten auch im Atlantik ins Rutschen kommen, obwohl zumindest in den nördlichen Breitengraden relative rege Nachfrage geherrscht habe.

Der rasante Ratenverfall im asiatisch-pazifischen Raum passt gut zur wirtschaftlichen Gesamtlage in der Region, speziell zu den sich häufenden Problemen in China. So hat sich das BIP-Wachstum im Reich der Mitte im dritten Quartal auf +4,7% abgeschwächt.

Angesichts der schwelenden Krise im Wohnungsbausektor rechnet die Weltstahlorganisation jetzt mit einem Rückgang der Stahlnachfrage in China von 3% in diesem Jahr. Der Ausblick für die von den Erz- und Kohleimporten Chinas abhängigen Bulkschifffahrt verdüstert sich damit weiter.

Panamaxe am unteren Ende

Für die Panamaxe fehlte es ebenfalls auf breiter Front an Ladung, sowohl in Südamerika, dem US-Golf als auch in Fernost. Die Durchschnittsrate des Index-Schiffs mit 82.500 tdw Tragfähigkeit fiel um 10% auf 11.562 $/Tag – weiterhin das niedrigste Niveau unter allen Bulkertypen.

Für die kleineren Schiffe mit eigenen Kränen war es überwiegend ein seitwärts gerichteter Markt. Die Supramaxe konnten sich im Atlantik leicht verbessern, landeten mit ihrer durchschnittlichen Zeitcharterrate aufgrund schwacher Nachfrage im Pazifik aber um 1,5% unter dem Niveau der Vorwoche bei 16.036 $/Tag für den 63.000-Tonner. Der 38.000-Tonner Handy verzeichnete ein kleines Plus von 1% auf 13.078 $/Tag – dank eines weiterhin festeren Trends an der Ostküste Südamerikas.

Schwung für Rohöltanker

Die Spoteinnahmen der Rohöltanker fingen sich nach den Verlusten der Vorwoche wieder. Für die VLCC brachte Maklern zufolge ein Schwung neuer Ladungen für November im Persischen Golf einiges an Rückenwind. Die durchschnittlichen Tageserträge kletterten zur Vorwoche um 2% auf 42.700 $/Tag. Die Suezmaxe profitierten vor allem von einem erneuten Zustrom von Ladungen aus Nigeria und verbesserten sich dadurch deutlich um 10% auf 43.200 $/Tag. Nur die Aframaxe verzeichneten bei anhaltend hohem Tonnageangebot in wichtigen Regionen wie Nordeuropa und dem Mittelmeer einen leichten Rückgang auf 39.900 $/Tag.       (mph)