Bei der Reederei NSB steht Performance Monitoring hoch im Kurs. Das mit der Firma MAC System Solutions entwickelte System wird weltweit vertrieben
Die Gründe für Performance Monitoring liegen auf der Hand: Analyse von Geschwindigkeit und Leistungsbedarf des Schiffes, Kontrolle von Verbrauchsvorgaben, Identifikation[ds_preview] von Optimierungspotential und die Beurteilung der Wirkung von Effizienz-steigernden Umbauten sind hier zu nennen. NSB setzt für diese Aufgaben ein innovatives Monitoring System von MAC System Solutions ein, das beide Unternehmen in enger Zusammenarbeit kontinuierlich weiterentwickeln. Hierfür wurde auch eine gemeinsame Vertriebsstruktur über die NSB Marine Solutions, einer Tochter der NSB Group, gegründet.
Das MAC-System an Bord der NSB-Schiffe ist modular aufgebaut und besteht aus einem Reporting Modul sowie aus einem Performance Modul. Das Performance Modul ist dabei parallel zum Reporting Modul vorgesehen und kann als eigenständiger Baustein auch nachgerüstet werden.
Der Kern der Anlage an Bord ist eine kleine Servereinheit mit dem eigentlichen Programm und dem Reporting Modul sowie mit einer Datenbank. Der Server ist in das schiffsseitige Computernetzwerk eingebunden. Das Reporting Modul beinhaltet Eingabemasken für ein Noon-Reporting mit bekannten Events wie z.B. »Noon«, »Port«, »Departure« und »Arrival«. Die Daten werden in der schiffsseitigen Datenbank gespeichert, deren Inhalt mehrmals am Tag automatisch an Land übertragen wird. So ist die Reederei stets »live« informiert.
Mit dem Performance Modul erfolgt darüber hinaus eine automatische Sammlung aller relevanten Betriebsdaten mit Hilfe von Datensammlern, die auf der Brücke bzw. im Maschinenkontrollraum installiert sind. Die gesammelten Daten werden in der Schiffsdatenbank gespeichert. Auf diese Weise werden z. B. alle Kraftstoffverbräuche, Maschinenleistungen und Geschwindigkeiten online gemessen und mit den regelmäßigen Datentransfers übertragen. Der modulare Aufbau des Meßsystems ermöglicht die stetige, dem jeweiligen Bedarf angepasste Erweiterung.
Die Installation in der Firmenzentrale der Reederei besteht aus einem virtuellen Server, der mit der landseitigen Version des Programms und einer Datenbank läuft. Hier werden die von den Schiffen gesendeten Daten empfangen und gespeichert. Der Server ist in das Intranet der Reederei integriert. Diese Konfiguration sorgt dafür, daß die Fachabteilungen, von den Inspektionsteams bis hin zum Chartering und Controlling auf die benötigten Informationen zugreifen können, ohne dass zusätzliche Hard- oder Software an den Arbeitsplätzen installiert werden muß. Neben der Datensammlung nimmt die Analyse einen breiten Raum ein. Hierzu bietet das MAC-System zahlreiche Diagramme mit vorab definierten Sollwertkurven. Typische Auswertungen sind z.B. Geschwindigkeits-, Leistungs- und Verbrauchsanalysen sowie Reiserückbetrachtungen, sogenannte »Post Voyage Analysises«.
Großer Wert wurde darauf gelegt, daß alle im System integrierten Analysen sowohl an Land als auch an Bord zur Verfügung stehen. Die Besatzungen können die erhobenen Daten zur eigenen Optimierung des Schiffsbetriebs nutzen.
Des Weiteren sind in der landseitigen Version des Programms Exports zu herkömmlichen Lösungen wie Excel vorgesehen sowie standardisierte Schnittstellen, die den direkten Zugriff auf die Datenbank erlauben, um z.B. BI–Tools und Management Cockpits mit dem System zu verknüpfen. Mit seiner transparenten Informationsdarstellung auch für Charterer und andere Partner ermöglicht das System, fundierte Kennzahlen für einen gemeinsam optimierten Schiffsbetrieb zu gewährleisten.
Dirk Hundt
