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Die Gewerkschaften fordern vor der Maritimen Konferenz die Interessen der Beschäftigten stärker in den Blick zu nehmen. Beim zentralen Thema Digitalisierung dürfe es nicht nur um Effizienzsteigerung gehen. Auch beim Thema Marineschiffbau wird ein klares Bekenntnis erwartet.

Nac[ds_preview]h Ansicht von IG Metall Küste und ver.di müssen bei der 10. Nationalen Maritimen Konferenz, die am 3. und 4. April in Hamburg stattfindet, die Arbeits- und Ausbildungsplätze an der Küste – in den Häfen, bei den Reedereien, auf den Werften, in der Windkraftindustrie und bei den Zulieferern – im Mittelpunkt stehen.

»Bei dem zentralen Thema der Konferenz Digitalisierung darf es nicht nur um Effizienzsteigerungen und bessere Bedingungen für deutsche Unternehmen im internationalen Wettbewerb gehen«, sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste. »Bei den Diskussionen um Industrie 4.0 muss das gemeinsame Ziel von Politik, Unternehmen und Gewerkschaften der Erhalt von hochwertigen Arbeits- und Ausbildungsplätzen in der maritimen Wirtschaft sein. Der Schlüssel zum Erfolg ist für uns Qualifizierung.«

»Natürlich müssen wir uns der Digitalisierung als Herausforderung stellen, aber es darf keine Digitalisierung gegen die Beschäftigten sein. Daher brauchen wir eine bedarfsgerechte und zielgenaue Ausbildung für die neuen Berufsfelder und eine Qualifizierung in bestehenden Arbeitsverhältnissen, um die Herausforderung anzunehmen. Wir brauchen eine Digitalisierung mit Verstand und Anstand«, so Torben Seebold, ver.di, Bundesfachgruppenleiter Maritime Wirtschaft.

»Marineschiffbau und Windkraft nicht außer Acht lassen«

IG Metall-Bezirksleiter Geiken warnte davor, angesichts der dramatischen Situation auf dem Weltschiffbaumarkt weitere Themen wie Finanzierung, Forschung und Entwicklung sowie die Auftragssituation im Marineschiffbau und in der Windkraftindustrie außer Acht zu lassen. »Das Thema Digitalisierung darf kein Feigenblatt sein. Die Beschäftigten erwarten von der Bundesregierung Entscheidungen zu den angekündigten Marine-Aufträgen. Sie sehen mit Sorge, welche Auswirkungen die Deckelung der Ausbauziele für die Windkraftindustrie für Arbeitsplätze und Standorte haben könnten.«

Unter dem Motto »Druck machen für die maritime Wirtschaft. Für die Arbeits- und Ausbildungsplätze an der Küste« rufen IG Metall Küste und ver.di vor Beginn der Maritimen Konferenz zu einer gemeinsamen Kundgebung auf dem Hamburger Rathausmarkt auf.