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Mit der richtigen »Story« ist an den Aktienmärkten in New York und Oslo frisches Investoren-Kapital für die Schifffahrt zu holen. Das beweisen Navios, Costamare, Scorpio Tanker, Euronav oder auch die deutsche MPC Capital AG.

Für die neue Asset-Plattform »MPC Container Shi[ds_preview]ps AS« hatte die Hamburger MPC Capital AG – wie berichtet – binnen weniger Tage 100 Mio. $ an Kapital bei rund 60 Investoren eingesammelt. Das Geld soll bis Ende Juni größtenteils ausgegeben sein, vor allem für 13 Containerschiffe vom Second-Hand-Markt. Das reguläre Listing an der Börse ist angepeilt, auch eine zweite Platzierung von weiteren 100 Mio. $ wird angestrebt.

Navios, das US-griechische Schifffahrtsunternehmen, hat sich ebenfalls auf Einkaufstour begeben. Die 14 verbleibenen Schiffe des Rickmers Maritime Trust werden komplett übernommen, außerdem hat sich Navios bei First Ship Lease (FSP) in Singapur eingekauft. Die Erweiterung der Flotte soll ebenfalls über die Börse in Oslo finanziert werden. Bei einer OTC-Platzierung (over the counter) sollen 75 Mio. $ bei Investoren eingesammelt werden. Bereits zuvor, im März, hatte das als Master Limited Partnership (MLP) in New York gelistete Unternehmen 100 Mio. $ bei Kapitalgebern eingeworben.

Die Containerreederei Costamare plant ein ähnliches Vorgeben, allerdings in New York. 15,5 Mio. ihrer Aktien sollen platziert werde, der erwartete Kapitalzustrom liegt bei knapp 96 Mio. $ bei einem Stückpreis von 7,10 $. Der Großteil der Einnahmen ist für einen Ausbau der Flotte gedacht, heißt es.

Scorpio Tankers hatte erst vor wenigen Tagen die Übernahme der Tankerflotte von Navig8 verkündet. In einem ersten Schritt kauft Scorpio vier LR-Schiffe für 42,2 Mio. $. Die Übernahme der restlichen Flotte von 23 Tanker erfolge später, heißt es. Dafür sollen 55 Mio. Aktien des in New York gelisteten Unternehmens den Besitzer wechseln. Außerdem ist eine Kapitalerhöhung geplant, um 220 Mio. $ für die Finanzierung der Übernahme zu erzielen.

Die belgische Tanker-Reederei Euronav hatte bereits Anfang Mai einen anderen Weg beschritten und eine weitere Anleihe in Oslo platziert. 150 Mio. $ wurden dabei eingefahren. Für das belgische Unternehmen aus der Reich der Saverys-Familie hat sich damit nach New York und Brüssel bereits den dritte Börsenplatz erschlossen.