Panamaxe und kleinere Bulker profitierten am Spotmarkt diese Woche von weiter steigenden Raten, während es für Großbulker der Capesize-Klasse unvermindert bergab ging.
Insgesamt hat der Trockenfrachtmarkt etwas an Boden gutgemacht. Der Baltic Dry In[ds_preview]dex schloss heute bei 870 Punkten – auf Wochensicht ein Plus von 19 Punkten bzw. gut 2%.
Für Panamax-Frachter setzte sich der Aufschwung der Vorwoche dank steigender Aktivität in allen großen Fahrtgebieten beschleunigt fort. Aufgrund eines gestiegenen Charterbedarfs für Getreide ex Ostküste Südamerikas sowie Kohle- und Nickelerz-Ladungen in Südostasien nahm die verfügbare Tonnage am Spotmarkt merklich ab.
Obwohl der Markt zum Ende der Woche an Schwung verlor, reichte es noch für einen Anstieg der Durchschnittsrate für Panamax-Bulker im Zeitcharter-Trip-Geschäft (4TC) um 18% auf 9.114 $/Tag. Der Agrar- und Rohstoffhändler Cargill buchte die 2015 gebaute »Clipper Victory« (77.119 tdw) Berichten zufolge zu 19.000 $/Tag für eine Ausreise ab Gibraltar über den Bauxit-Hafen Kamsar in Guinea Richtung China.
10.500 $/Tag für Transatlantik-Rundreise
Für eine Transatlantik-Rundreise mit Anlieferung im spanischen Tarragona nahm Oldendorff die 2014 gebaute »Bulk Finland« (77-126 tdw) Maklern zufolge zu 10.500 $/Tag unter Vertrag. Die Lübecker Reederei nahm zudem mit der »Navios Hyperion« (Bj. 2004, 75.707 tdw) einen Panamax zu 9.750 $/Tag für 8 bis 10 Monate auf Periode. Am Terminmarkt sind die Erwartungen ebenfalls positiv: Dort werden Panamax-Zeitcharterraten für das dritte und vierte Quartal zu über 9.600 und 10.100 $/Tag gehandelt.
Supramaxe (58.000 tdw) konnten derweil ihre Ertragslage um rund 500 auf 8.442 $/Tag (10TC) ausbauen und Handysize-Typen um über 200 auf 6.584 $/Tag.
Die Durchschnittsrate der Capesize-Frachter sank hingegen bei schwacher Aktivität weltweit um mehr als 1.400 auf nur noch 7.746 $/Tag. Die wenigen Eisenerzladungen in Westaustralien sowie vereinzelte Tonnagebedarfe einiger Operator im Atlantik hätten nicht annähernd ausgereicht, den Markt zu stabilisieren, berichteten Makler.
Gedämpfte Stimmung an den Tankermärkten
An den Tankermärkten bleibt die Stimmung sehr gedämpft. Der Baltic Dirty Tanker Index fiel um 18 auf 686 Punkte, vor allem aufgrund von Ratenrückgängen für Suezmaxe und Aframaxe. Zur allgemeinen Überraschung nahm das Ladungsangebot für VLCC im Mittelost-Golf wieder zu, was in Kombination mit Treibstoffpreisverringerungen dazu führte, dass sich die Spoteinnahmen auf Reisen Richtung Fernost um rund 1.500 auf 18.800 $/Tag verbesserten.
Der Ausblick für die kommenden Wochen sei nicht gut, wenn man die sehr geringe Anzahl von nur 31 verfügbaren VLCC-Ladungen im Golf betrachte, erklärte ein Londoner Makler. Suezmaxe und Aframaxe verzeichneten auf wichtigen Routen ex Westafrika, im Mittelmeer sowie in Nordeuropa deutliche Rückgänge. Auf der Route von Westafrika nach Europa sank das Spot-Einnahmeniveau für Suezmaxe zwischenzeitlich auf unter 7.000 $/Tag.
Die Zeitcharterraten der Containerschiffe standen bei geringer Befrachtungsaktivität weiter unter Druck. Allerdings hat sich die Lage der ganz großen Schiffe wieder etwas stabilisiert. Maersk sicherte sich Maklerangaben zufolge das 5.500-TEU-Schiff »Fortunate« zu 9.000 $/Tag für kurze Periode. Das 1.700-TEU-Schiff »Hansa Offenburg« (geared) erzielte ordentliche 7.500 $/Tag in einer Verlängerung mit Charterern aus Abu Dhabi. (mph)