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Der Bulker-Gigant Oldendorff baut Netzwerk und Flotte aus: Vor Süd-Vietnam wird eine Floating Transfer Platform (FTP) positioniert, um die steigenden Kohle-Importe umzuschlagen.

Oldendorff Carriers sei dazu ein Bündnis mit zwei lokalen Partnern eingegangen, teilte die Lübecker Re[ds_preview]ederei mit. Welhunt sei der größte Kohle-Importeur des Landes, Haivanship betreibe in Süd-Vietnam Schlepper und Bargen.

Die Lübecker sind mit rund 600 Massengutfrachtern im Management (darunter 135 eigene) von insgesamt 58 Mio. tdw die weltweit führende Bulker-Reederei und befördert selbst jährlich mehr als 30 Mio. t an Massengütern.

Die Flotte wurde und wird weiter massiv ausgebaut. 2016 wurden insgesamt 22 Schiffe mit einer Tragfähigkeit zwischen 33.000 und 119.000 tdw (Baujahr 2006–2017) aus Resales oder aus dem Second-Hand-Markt erworben. Dazu kamen im gleichen Zeitraum insgesamt 15 Neubauten von chinesischen Werften. Zuletzt wurden Ende Juni zwei Kamsarmax-Frachter bei Jiangsu Hantong bestellt.

Julia Oldendorff Hub in South Vietnam 1
Die »Julia Oldendorff« dient künftig vor Süd-Vietnam als Floating Transfer Platform für den Kohle-Import (Foto: Oldendorff

Mit der Floating Transfer Platform könnten Bulkerschiffe bis zur Newcastlemax-Größe (210.000 tdw) mit einer Löschrate von bis zu 25.000 t/Tag ent- und beladen werden. Mit ihrer Hilfe sollen – nutzerunabhängig – die zuletzt stark steigenden Kohle-Importe bewältigt werden.

Dafür ist der 200 m lange Ultramax »Julia Oldendorff« (Baujahr 2014, 61.200 tdw) mit zwei Kränen, Trichtern und Förderbändern ausgestattet, um Kohle von Seeschiffen in flache Bargen umzuladen.

Das Kohle-Importvolumen habe sich von 2010 bis 2017 um mehr als 100% erhöht. Bis 2025 sollen die Mengen auf rund 60 Mio. t steigen. Der Import werde durch Häfen mit zu geringem Tiefgang und die mangelhafte Infrastruktur im Hinterland erschwert. Künftig könne Kohle aus jedem Hafen der Welt mit größeren Schiffen bezogen werden, teilte das Unternehmen mit.

Es ist nicht das einzige Projekt dieser Art für die Lübecker Reederei. Oldendorff lässt mehrere Bulker wie die künftige »Anna Oldendorff« (88.266 tdw) in sogenannte Transloader für den Umschlag von Eisenerz umbauen. Diese Transloader würden für Kunden in Bahrain, Saudi Arabien und Katar eingesetzt, um Capesize-Bulker zu leichtern, hieß es laut einer früheren Meldung.