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Der Hafenbetrieb und die Stadt Rotterdam haben gemeinsam das Field-Lab »Block-Lab« gestartet. Künftig sollen praxisorientierte und auf der Blockchain-Technologie basierte Anwendungen und Lösungen entwickelt werden.

Zusätzlich unterstützt die regionalen Entwicklungsgesellschaft In[ds_preview]novationQuarter das BlockLab, das vom Hafenbetrieb und der Stadt Rotterdam nicht nur initiiert wurde, sondern auch finanziert wird.

Die Blockchain-Technologie – auf der zum Beispiel auch Bitcoin basiert – wird als eines der entscheidendsten Innovationsfelder der Gegenwart angesehen. Ihr Grundprinzip besteht darin, dass Nutzer untereinander und ohne Beteiligung Dritter Transaktionen durchführen können. Eine Datentechnologie garantiert die notwendigen »Checks and Balances« und sorgt für eine automatische Bearbeitung der Transaktionen. Dadurch könnten Transaktionen in großen Netzwerken, Ketten und Märkten um ein Vielfaches effizienter gestaltet werden, ohne dass dafür eine übergeordnete, regulierende Instanz notwendig wäre, heißt es. Das gilt für Unternehmen und Privatpersonen und sogar für Maschinen.

Austausch von Restwärme

Blockchain ermöglicht zum Beispiel die Erstellung eines feinmaschigen, dezentralen Stromversorgungsnetzwerks, bei dem einerseits Unternehmen untereinander Restwärme und andererseits Verbraucher Elektrizität auf einem Markt anbieten können. Damit soll die Blockchain-Technologie einen großen Beitrag zur Erfüllung des Energiewende-Auftrags des Hafens und der Stadt Rotterdam leisten.

Pilotprojekte für die Blockchain-Lösung

Zu den ersten Projekten gehört eine Blockchain-Anwendung für die Abwicklung von Transaktionen zur Vorratsfinanzierung in der Hafenlogistik, die in Zusammenarbeit mit Exact und ABN Amro entwickelt wurde. Hier können Verlader mit der Blockchain-Technologie zusätzliche Kredite beziehen. Die Zuteilung basiert dabei auf ihren Warenlisten, die sie bei ihren Logistik-Dienstleistern speichern. In dezentralisierten Supply-Chains mit teilweise hunderttausenden beteiligten kleinen und mittleren Unternehmen erfordert dies den Einsatz von Blockchain-Technologien. Verschlüsselungsfunktionen, digitale Signaturen und Tokens sollen einen sicheren, dezentralen und dennoch unkomplizierten Informationsaustausch im Ethereum-Blockchain ermöglichen.

Das BlockLab mit Sitz im Cambridge Innovation Center in Rotterdam startet mit einem fünfköpfigen Kernteam, so der Hafenbetrieb Rotterdam. Im Field-Lab werden theoretische Blockchain-Ideen von Entwicklern und Benutzern in einer Praxisumgebung gemeinsam entwickelt, getestet und zu konkreten Lösungen ausgearbeitet. Darüber hinaus fungiert das Labor als Wissenspool für die regionale Wirtschaft. Mit der Hogeschool Rotterdam wird zudem ein Studiengang aufgebaut, um neue Blockchain-Talente gewinnen zu können.
Ferner will der Hafen Rotterdam bekanntgeben, welche Innovationspartner Finanzierung erhalten, um Blockchain-Anwendungen für den Energiemarkt zu entwickeln.