Die Stimmung der Unternehmen in der maritimen Wirtschaft hat sich deutlich aufgehellt. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Nord.

Vor allem die Werften und die Betriebe der Hafenwirtschaft zeigen wesentlich mehr Zuversicht als noch im Frühjahr. In der Sch[ds_preview]ifffahrt stabilisiere sich die Situation für die Reeder nach und nach, heißt es.

IHK PM Maritime Wirtschaft data 3Im Schiffbau legt der Geschäftsklimaindex um 46 auf knapp 151 Punkte zu. »Vor allem der Boom im Kreuzfahrtsektor trägt zu der positiven Stimmung im deutschen Spezialschiffbau bei«, sagt Wolfgang Blank, Vorsitzender der IHK Nord. Zudem sei die Zahl der Beschäftigten bei den Werften hierzulande weiterhin konstant.

Mit Sorge werde aber die Entwicklung in China beobachtet. Dort werde mit der Strategie »Made in China 2025« das politische Ziel verfolgt, die Werftindustrie neu auszurichten. »Peking will weg vom Massengeschäft Containerfrachter und stärker in den Hightech-Spezialschiffbau einsteigen. Dieser Trend wird die deutschen Betriebe in Zukunft vor neue Aufgaben stellen«, erklärte Blank.

Auch die Hafenwirtschaft blicke wieder optimistischer nach vorne. Der Index kletterte zuletzt auf 126,3 Punkte – ein Plus von rund 35 Punkten. Im ersten Halbjahr 2017 legte der Umschlag der deutschen Seehäfen um 1,5% auf 150,1 Mio. t zu. Die Hafenbetriebe spürten den konjunkturellen Rückenwind im Inland.

IHK 2 PM Maritime Wirtschaft data 7Der starke Wettbewerb verbunden mit Verlusten von Marktanteilen gegenüber den Westhäfen Rotterdam und Antwerpen bleibe aber eine Herausforderung für die Wirtschaft an der deutschen Küste. Die Ursachen liegen sowohl in der Neustrukturierung von Allianzen in der Containerschifffahrt als auch in standortpolitischen Problemen. Die IHK Nord fordert deshalb ein Planungsbeschleunigungsgesetz für die Verkehrsinfrastruktur. »Wir hoffen weiter auf einen raschen Ausbau der Fahrrinnen an Elbe, Weser und Ems. Die Hafenwirtschaft braucht hier schnell Klarheit«, betonte Blank.

Weitgehend stabil sind die Aussichten bei den Reedern: Das Stimmungsbarometer sank zuletzt nur leicht von 113,9 auf 112,4 Punkte. »Wir hoffen, dass die schlimmsten Zeiten hinter uns liegen und die Branche nach und nach wieder in ruhigeres Fahrwasser gelangt.« In den letzten Jahren sei die deutsche Handelsflotte um rund tausend auf 2.720 Schiffe geschrumpft. Mit Sorge sähen die Reeder unter anderem die Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise.