Eine Verlangsamung des Flottenwachstums sollte den Erholungszyklus in der zweiten Jahreshälfte 2018 starten. Die Frachtraten für VLGCs werden aber die Höchstwerte von 2014-2015 nicht erreichen.
2017 war laut den Analysten von Drewry eines der härtesten Jahre in der Geschichte der[ds_preview] VLGC-Schifffahrt. Ein großes Tonnageangebot drückte auf den Markt. Die VLGC-Erträge am Spotmarkt (auf der Benchmark-Route Arabischer Golf – Japan) lagen laut dem neuen LPG Forecaster von Drewry im Schnitt bei 12.500 $ pro Tag – deutlich unterhalb der Gewinnschwelle von 21.000 $ pro Tag.
Die Eigner hoffen auf eine bessere Zukunft, da sich nun eine Verlangsamung des Flottenwachstums abzeichnet. Von 16 bis 17 % in den Jahren 2016 und 2017 soll es nun auf besser verkraftbare 5 % in diesem und im nächsten Jahr herunter gehen. Allerdings nehmen auch die Neubestellungen wieder zu. Im ersten Monat 2018 wurden bereits sieben VLGCs bestellt, denn die Reeder wollen sich schon einmal auf den nächsten Aufschwung im Ladungszyklus positionieren.
Im Jahresvergleich von Drewry zeigt sich, dass ab diesem Jahr die Raten wieder nach oben gehen sollen, 2019 sollen sie weiter anziehen. Allerdings sei es unwahrscheinlich, dass die Raten die Höhen der Jahre 2014 und 2015 erreichen. Damals hatte ein plötzlicher Anstieg der Propan-Nachfrage durch neue PHD-Werke in China die Raten klettern lassen. In China sind bereits acht PHD-Werke in Betrieb, lediglich zwei weitere sollen 2019 dazukommen. Das dürfte weitere plötzliche Nachfragesprünge ausschließen.
»Unser Ausblick für 2018 bis 2020 geht von einer durchschnittlichen Frachtrate von 32.400 $ pro Tag aus, also unter den 28.800 $, die in den Jahren zwischen 2011 und 2013 zu verzeichnen waren«, sagt Senior Analyst Shresth Sharma. »Der Grund für den Unterschied zwischen historischen Durchschnittswerten und zukünftigen Raten ist, dass die VLGC-Eignerschaft fragmentierter ist, weil viele neue Player zu Boomzeiten auf den Markt gekommen sind. Ende 2017 gab es beispielsweise 62 Unternehmen im VLGC-Sektor, 17 % mehr als noch Ende 2013.«
