Die Neuordnung der Container-Allianzen und Liniendienste macht sich auch bei Europas größtem Terminalbetreiber Eurogate bemerkbar. Der Containerumschlag stagniert, der Überschuss allerdings wächst.
Auf 14,4 Mio. TEU kam Europas größter Terminalbetreiber im vergangenen Jahr, ein M[ds_preview]inus von –1,4%. Auch der Umsatz sank um 4,9 % auf 607,9 Mio. € (Vorjahr: 639,4 Mio. €). Der Jahresüberschuss ist allerdings um 12,2% von 75,9 Mio. € auf 85,2 Mio. € gestiegen.
In Bremerhaven wurden mit gut 5,54 Mio. TEU nahezu gleich viele Container umgeschlagen wie in 2016 (+0,9%, 5,49 TEU). 2016 waren es 5,52 Mio. TEU. In Wilhelmshaven kletterte der Umschlag um 15,1% auf 554.500 TEU. Beide Standorte hätten von der Konsolidierung in der Containerschifffahrt und der Neuordnung der Allianzen profitiert, sagte Michael Blach, Vorsitzender Gruppengeschäftsführung. So habe die »Occean Alliance« den Jade-Weser-Port ins Netzwerk aufgenommen.
In Hamburg hingegen sank der Umschlag um beträchtliche 25,6% auf knapp 1,7 Mio. TEU. Im Jahr zuvor waren es noch 2,26 Mio. TEU, 2016 sogar 2,29 Mio. TEU. An der Elbe waren Dienste von UASC und Chin Shipping nach den Fusionen mit Hapag-Lloyd und Cosco vom Eurogate-Terminal abgezogen worden, dazu kamen die Nachwehen der Hanjin-Insolvenz, eines langjährigen Kunden des bremisch-hamburgischen Unternehmens.
Hoffnungen für 2018
Man stehe aber gerade in Verhandlungen mit Maersk-Hamburg Süd, um Anläufe in den Waltershofer Hafen zu ziehen, auch Hyundai Merchant Marine sei als Kunde gewonnen worden. »2018 könnten die Zahlen wieder besser aussehen«, so Blach. Vorerst aber hat sich im 1.Quartal der Trend fortgesetzt: –19% in Hamburg und –1% in Bremerhaven, im gesamten Netzwerk sind es –4%. Nur Wilhelmshaven ist weiter gewachsen: 159.000 TEU in den ersten drei Monaten bedeuten eine Steigerung um knapp 100% gegenüber 2017.
Gut angelaufen ist der neue Standort in Limassol, der in seinem ersten Geschäftsjahr eine Umschlagmenge von ca. 345.000 TEU verzeichnete. Auch TangerMed in Marokko mit den Großkunden CMA CGM und Hapag-Lloyd legte um kräftige 23% auf 1,4 Mio. TEU zu. Der Terminalbetrieb in Nordafrika nahe der Straße von Gibraltar soll daher ausgebaut werden. Eurogaste beteiligt sich an Bau und Betrieb des Terminals TC3. Partner sind der marokkanische Hafenbetreiber Marsa Maroc und die italienische Contship Italia Gruppe. TC3 wird 2020 der 15. Terminal des Netzwerks.
Gemischt fällt die Bilanz bei der Beteiligung der Contship-Häfen in Italien aus. La Spezia und Salerno konnten zulegen, die Transshipment-Häfen Gioia Tauro, Cagliari und Ravenna mussten Einbußen hinnehmen, unter anderem durch die Verlagerung von Hapag-Lloyd-Mengen nach Tanger. Unterm Strich bedeutete das in Italien einen Rückgang von -7,5% beim Umschlag. Im Ostseehafen Ust-Luga (Russland) lag der Rückgang bei –9,8%.
Das Volumen der intermodalen Containertransporte ist um 5,2% auf über 1 Mio. TEU gestiegen.
