Erneuter Schritt nach Brasilien: Der Hafen Rotterdam übernimmt 30% der Anteile am brasilianischen Hafen Pecém. Es ist der zweite Standort im Land, in den die Niederländer einsteigen.

Die Stadt Rotterdam und das Finanzministerium als Aktionäre des Hafenbetriebs Rotterdam haben die[ds_preview] Beteiligung »am schnell wachsenden brasilianischen Hafen von Pecém« genehmigt, teilten die Niederlänger jetzt mit.

Allard Castelein
Allard Castelein (Foto: Port of Rotterdam)

Für rund 75 Mio. € bekommt der Hafenbetrieb demnach 30 % der Aktien, das Mitbestimmungsrecht bei strategischen Entscheidungen sowie Positionen auf Direktions-, Aufsichtsrats- und Managementebene. Rotterdam und der Bundesstaat Ceará würden den Grundsatzbeschluss voraussichtlich im kommenden Monat unterzeichnen und die Beteiligung in den darauf folgenden Monaten weiter konkretisieren, heißt es in der Mitteilung. CEO Allard Castelein sagte: »Unsere Beteiligung bietet beiden Parteien gute Chancen. Wir arbeiten bereits seit einigen Jahren in beratender Funktion mit Pecém zusammen.« Dabei hat man sich hohe Ziele gesetzt. Laut Castelein soll sich Pecém in Zukunft zum logistischen und wirtschaftlichen Knotenpunkt Nordostbrasiliens entwickeln.

Durch die Teilnahme am internationalen maritimen Geschäftsleben schaffe der Hafenbetrieb Rotterdam einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Mehrwert für die „BV Nederland“ und die Region Rotterdam-Rijnmond. Man biete niederländischen Unternehmen Chancen im Ausland und erziele finanzielle Gewinne durch internationale Tätigkeiten.

Das »beträchtliche Potenzial« Brasiliens sei einerseits auf den Reichtum an Rohstoffen und andererseits auf die Erwartung zurückzuführen, dass sich das Land in den kommenden Jahrzehnten zu einem Wachstumsmarkt entwickeln wird. Der Hafenbetrieb Rotterdam ist nicht nur am Hafen von Pecém, sondern auch am Porto Central beteiligt, einem sich noch in Entwicklung befindenden neuen Hafen im Bundesstaat Espírito Santo.

Pecém wächst den Angaben zufolge schnell. 2017 betrug der Gesamtumschlag 16 Mio. t, in den letzten zehn Jahren gab es ein jährliches durchschnittliches Wachstum von 22 %. »Aufgrund des (nationalen und internationalen) Wirtschaftswachstums und der damit verbundenen Marktnachfrage kann Pecém bis zum Jahr 2030 einen Umschlag von 45 Mio. t erreichen«, meinen die Niederlänger.