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Das Bunkerunternehmen Aegean Marine Petroleum Network hat das Erreichen wichtiger Meilensteine bei der Restrukturierung verkündet. Schon zum Ende des ersten Quartals 2019 will man das Insolvenzverfahren hinter sich haben.

Aegean gab bekannt, dass das zuständige US-Insolvenzgerich[ds_preview]t die Gesamtfinanzierung von 535 Mio. $ als »Debtor in Possession«-Facilität (DIP) durch Mercuria Energy Group genehmigt hat.

Grünes Licht gab es außerdem für das Restructuring Support Agreement (RSA) zwischen Aegean und dem unabhängigen Schweizer Energie- und Rohstoffunternehmen Mercuria, dem Official Committee of Unsecured Creditors, American Express Travel Related Services und bestimmten Inhabern unbesicherter Wandelanleihen.

»Die Entscheidungen des Gerichts stellen wichtige Meilensteine im Umstrukturierungsprozess dvon Aegean dar und positionieren das Unternehmen so, dass es schnell aus Chapter 11 kommen kann«, erklärt Tyler Baron, Aegean Board Director. Nach Abschluss des Prozesses, der derzeit gegen Ende des ersten Quartals erwartet wird, werde das neue Unternehmen »mit einem ausreichenden Zugang zu Liquidität, gestrafften Geschäftsabläufen, einem aktualisierten Managementteam und der Möglichkeit, die Kernkompetenzen von Mercuria zu nutzen« für langfristiges Wachstum »besser denn je« positioniert sein, so Baron.

Gemäß dem RSA erhält Mercuria 100% des Stammkapitals der neu organisierten Gesellschaft und zahlt 40 Mio. $ in an unbesicherte Gläubiger. 15 Mio. $ werden für den Litigation Loan Trust zurückgestellt. Erst kürzlich hatte der Finanzinvestor Oaktree versucht, bei der Bunkerfirma einzusteigen.

Aegean war wegen eines Betrugsfalls in den Schlagzeilen geraten. Eine Gruppe von Mitarbeitern und Managern soll mehrere Hundert Millionen Dollar abgezweigt haben, vermutlich etwa 300 Mio. $. Das Geld soll dem Vernehmen nach an eine Tochtergesellschaft abgeflossen sein. Zudem soll Geld für erfundene Bunkertransaktionen an Briefkastenfirmen umgeleitet worden sein. Anfang November 2018 hatte Aegean Insolvenz angemeldet.

Aegean hatte Anfang 2017 den Rostocker Bunker-Lieferanten OBAST Bunkering & Trading GmbH übernommen, um die Ostseehäfen zu bedienen. Eine Übernahme von H.E.C., welche zuvor die Entsorgungs- und Reinigungsaktivitäten der Hamburger Eckelmann-Gruppe übernommen hatte, war dagegen Anfang 2018 gescheitert.