Die Fassmer Werft überführt den Neubau »Atair« von Kiel nach Berne. Das Schiff war im Unterauftrag bei German Naval Yards gebaut worden. Bei Fassmer erfolgt jetzt die Endausrüstung.
Die Überführung übernehmen die Schlepper »Wulf 4« und »Taucher O Wulf 8« der Cuxhavener Reederei [ds_preview]Wulf. Am späten Freitagabend soll der Neubau bei Fassmer eintreffen.
Auf dem 75 m langen und 114 Mio. € teuren Spezialschiff soll jetzt die Endausrüstung beginnen. Die »Atair« soll nach Abschluss der Arbeiten im Frühjahr 2020 an das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) übergeben werden. Das weltweit erste mit LNG-betriebene Vermessungsschiff war am 28. Februar nach 16 Monaten Bauzeit in Kiel aufgeschwommen. Das neue Forschungsschiff soll künftig zur Wracksuche und Unterwasservermessung eingesetzt werden.
Der Grund für den Bau des Kaskos in Kiel liegt in der Größe. Mit 2.775 t Verdrängung und 75 m Länge ist der Schiffsrumpf für die Fassmer Werft zu groß. Deshalb suchte sich die Berner Werft einen Partner und wurde in Kiel bei German Naval Yards fündig. Im Sommer 2017 erteilte Fassmer den Auftrag zur Lieferung des Kaskos.
Die »Atair« besitzt ein komplexes Antriebssystem. Zwei Wärtsilä-Motoren des Typs 20DF mit je sechs Zylindern erzeugen die Energie für den Antrieb eines Elektromotors, der wiederum den Propeller bewegt. Wärtsilä ist auch Partner für die neuen Schiffe der Bundespolizei, die ebenfalls bei Fassmer gebaut werden.
Die Wärtsilä-Motoren an Bord des BSH-Schiffes können wahlweise mit Marine-Diesel oder Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden. Dafür hat die »Atair« einen speziellen Gastank mit einem Fassungsvermögen von 113 m³ an Bord installiert. Damit ist sie das erste deutsche Behördenschiff mit einem Antriebssystem, das auch auf LNG setzt.
Weitere Projekte sind bereits in Planung. So sollen neben zwei Mehrzweckschiffen für die Schifffahrtsverwaltung des Bundes (GDWS) auch zwei weitere Vermessungsschiffe als Ersatz für die »Deneb« und »Wega« für das BSH gebaut werden. (FB)
