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Trotz wachsenden Transportvolumina und mehr Umsatz hat OOIL im Jahr der Übernahme durch COSCO Einbußen beim Gewinn hinnehmen müssen. Für 2019 ist der Ausblick vorsichtig optimistisch, man will auch verstärkt auf Ende-zu-Ende-Lösungen setzen.

Orient Overseas (International) Limite[ds_preview]d und seine Tochtergesellschaften können für 2018 einen Gewinn von 108,2 Mio. $ verbuchen. Im Vorjahr hatte der Konzern noch 137,7 Mio. $ eingenommen. Der Umsatz erhöhte sich von 5,982 Mrd. $ im Jahr 2017 auf 6,573 Mrd. $ im Jahr 2018. Das operative Ergebnis belief sich auf 263 Mio. $ gegenüber 238 Mio. $ im Vorjahr. Das Group EBITDA betrug 663 Mio. $ (2017: 667 Mio. $).

Zum 31. Dezember 2018 verfügte die Gruppe über liquide Mittel in Höhe von insgesamt rund 2,25 Mrd. $ gegenüber Verbindlichkeiten in Höhe von 551,9 Mio. $, die 2019 zurückzuzahlen waren. Die Nettoverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital Ende 2018 betrug 0,41 : 1.

2018 habe sich die Weltwirtschaft weiter erholt, aber die Wachstumsdynamik habe sich verlangsamt, so OOIL zum Gewinnrückgang. Mehrere negative Faktoren, wie die Konzentration der Schiffsablieferungen im ersten Halbjahr, der deutliche Anstieg des Ölpreises und eskalierende Handelskonflikte, führten demnach insbesondere in der ersten Jahreshälfte zu einem Rückgang der finanziellen Gesamtleistung der Containerschifffahrt im Vergleich zu 2017.

Transportvolumen wächst

Wie schon 2017 war 2018 ein Jahr mit starkem Wachstum für die OOCL, insbesondere in den Trades Asien-Europa und Trans-Pazifik. Für das Gesamtjahr 2018 stiegen die OOCL-Volumina insgesamt um 6,3%, während sie in der Region Trans-Pazifik um 8,9% und in Asien-Europa um 14,5% zunahmen. Insgesamt bewegte OOCL 6,697 Mio. TEU gegenüber 6,299 Mio. TEU im Jahr 2017.

Auch das Terminal in Long Beach verzeichnete im vergangenen Jahr »eine starke Leistung. Wegen der Übernahme durch COSCO muss OOIL aus Wettbewerbsgründen seine Anteile am Terminal Long Beach verkaufen. Man gehe davon aus, dass man dies »in den kommenden Monaten« tun könne.

»Vorsichtig optimistisch«

Mit Blick auf 2019 ist die Reederei »vorsichtig optimistisch«. Zu den ausgemachten Herausforderungen gehören eine Abschwächung des Weltwirtschaftswachstums (IWF-Prognose von 3,7 % nach unten auf 3,5 % korrigiert), Handelskonflikte, hoher Ölpreis und das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage in der Branche, insbesondere die Überkapazität in einigen Märkten.

Positiv könne sich auswirken, dass die Wachstumstreiber der chinesischen Wirtschaft »stabil und stark« blieben und dass ein »offeneres China neue Impulse für die Entwicklung des globalen Freihandels« liefere. Zudem schaffe die Belt-and-Road-Initiative »erhebliche Chancen« für die Entwicklung der Weltwirtschaft, und mit der weiteren Vertiefung des Belt and Road weltweit könnten die Schwellenländer Südostasiens, des Nahen Ostens, Mittel- und Südamerikas sowie Westafrikas weiterentwickelt werden, um das globale Wirtschaftswachstum voranzutreiben. Außerdem beobachte man bei OOIL, dass sich das Kapazitätswachstum der Containerschifffahrt verlangsame, was den Druck auf der Angebotsseite mildern könne.

Synergieeffekte und Ende-zu-Ende-Angebote

Im Juli 2018 war OOIL von COSCO Shipping Holdings übernommen worden, zum Jahresende betrieb der kombinierte Konzern eine Flotte mit 477 Containerschiffen mit einer Gesamtkapazität von 2,76 Mio. TEU bei einem Auftragsbestand von fast 180.000 TEU. Im Laufe des Jahres hatte OOIL von Samsung Heavy Industries Shipyard in Südkorea das sechste (und letzte) von insgesamt sechs Schiffen der Giga-Klasse mit 21.413 TEU erhalten, neue Bestellungen wurden nicht aufgegeben.

Bei der Umsetzung der »Zwei-Marken-Strategie« strebt OOCL weitere Synergieeffekte und eine Verbesserung der Servicequalität an. Insbesondere will man sich auf die Integration von Equipment Management, Beschaffung, IT-Systemen und Netzwerkplanung zu beschleunigen.

Bei der Umsetzung der End-to-End-Strategie wird das Unternehmen weitere End-to-End-Dienste und -Produkte konzipieren und einführen, die Entwicklung erweiterter Dienste beschleunigen und versuchen, die Kapazität der One-Stop-Transportdienste zu erhöhen. Im Bereich des Schienentransports will das Unternehmen weitere Länder in Mittel- und Osteuropa in den Leistungsumfang des China-European Sea-Rail-Express aufnehmen, sich auf integrierte Logistiklösungen konzentrieren, mehr End-to-End-Kunden entwickeln und die Vorteile von OOCL Logistics ergänzen.