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Hamburg, Aktionär bei Hapag-Lloyd, brauche den »geordneten ›Hexit‹, fordert ein Hamburger FDP-Politiker angesichts der heute vorgelegten Bilanz der Reederei. Der Zeitpunkt sei günstig.

Anlässlich der Vorstellung des Hapag-Lloyd-Geschäftsberichts für 2018 erklärt der Vorsitzende der FDP-Bürgerschaftsfraktion, Michael Kruse: »Es ist richtig, dass Hapag-Lloyd die Schuldentilgung einer üppigen Dividendenzahlung vorzieht. Seit dem Zusammenschluss mit UASC ist bekannt, dass Hapag-Lloyd seine hohe Verschuldung dringend senken muss.« Erklärtermaßen ist dies auch eines der Ziele der Reederei.

Die Stadt Hamburg hält 14 % der Anteile an der Reederei. Diese hat für das Geschäftsjahr 2018 die Zahlung einer Dividende von rund 26 Mio. € beschlossen, das entspricht 15 Cent pro Aktie. Damit fließen etwa 3,6 Mio. € and die Stadt.

»Senat fehlt es an kaufmännischer Weitsicht«

Kruse zufolge ist es deshalb »umso verwunderlicher, dass Finanzsenator Dressel noch im Dezember 2018 mit einer Dividendenzahlung von 15 Mio. € an die Stadt als Eigentümerin« gerechnet habe. »Offenbar fehlt es im rot-grünen Senat an kaufmännischer Weitsicht und an Abstimmung mit dem eigenen öffentlichen Unternehmen«, so der Politiker.

Aktionärsstruktur von Hapag-Lloyd
Aktionärsstruktur von Hapag-Lloyd (Quelle: HLAG)

Anziehende Frachtraten und höhere Transportmengen sorgten derzeit für ein »günstiges Zeitfenster, um den geordneten Ausstieg aus Hapag-Lloyd anzugehen«, so Kruse. Der Ausstieg aus Hapag-Lloyd sei den Hamburgerinnen und Hamburgern immer wieder versprochen worden. »Es wird Zeit, dass Bürgermeister Tschentscher den geordneten ›Hexit‹ endlich einleitet«, fordert der Politiker.

Für das Geschäftsjahr 2017 hatte die Reederei erstmals seit dem Börsengang eine Dividende von rund 100 Mio. € (57 Cent pro Aktie) ausgeschüttet. Dass die Dividende damals höher gewesen sei, sei auch als Dankeschön an die Aktionäre zu verstehen gewesen, so Habben Jansen