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Foto: Maritime New Zealand
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North P&I kann das Kapitalpolster ausbauen, während der Standard und West of England mit Verlust abschließen. Der Markt bleibt schwierig.[ds_preview]

Die Berichtssaison der P&I-Versicherer endet, wie sie begann – durchwachsen. Der in Newcastle ansässige North P&I Club kann seine Mitglieder im Gegensatz zu vielen anderen Clubs positiv überraschen und schließt das Underwriting-Jahr 2018/19 (per 20.02.) mit einem Nettogewinn von 12,6 Mio.$. Die freien Reserven steigen somit von 450,5 auf 463,1 Mio. $ an.

Zu verdanken hat der Versicherer den Gewinn einem warmen Regen an den Kapitalmärkten. Trotz der Aktien-Baisse Ende des Jahres fuhr North Kapitalerträge in Höhe von 29,5 Mio. $ ein und toppte damit sogar das gute Vorjahresergebnis. Treiber dieser Entwicklung waren offenbar die steigenden Zinsen in den USA: North hat den Großteil seiner Ersparnisse in Dollar nominierte Staats- und Unternehmensanleihen gesteckt.

Im Underwriting fiel hingegen ein Fehlbetrag von 13,1 Mio. $ an – die Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich von 103,8% im Vorjahr auf 105,1%. Bedeutet: Schäden und administrative Kosten übertrafen die Prämieneinnahmen um 5,1%.

Die versicherte Flotte konnte North bei den jüngsten Prolongationen deutlich auf 147 Mio. BRZ (Reedertonnage) ausbauen, womit er weiterhin den zweiten Rang innerhalb der International Group of P&I Clubs nach Gard belegt.

Weniger erfolgreich schnitt der Standard Club – die Nummer 4 der International Group – ab. Zwar konnte der Club mit einer Schaden-Kosten-Quote von 100% im technischen Geschäft neutral abschließen und obendrein noch eine positive Kapitalrendite von 2,2% vorweisen. Doch dafür verursachte das eigene Lloyd’s-Syndikat (Standard Syndicate) für Seekasko und andere Risiken, das inzwischen auf Abwicklung gestellt wurde, dem Club noch einmal hohe Verluste. Unterm Strich verzeichnete Standard deshalb einen erheblichen Nettoverlust von 27 Mio. $. Damit werden die freien Reserven auf 435 Mio. $ dezimiert.

Der etwas kleinere West of England Club (90 Mio. BRZ Reedertonnage) meldet einen moderaten Verlust von 2,1 Mio. $, womit die freien Reserven auf 306,4 Mio. $ zurückfallen. Auch eine positive Rendite von 3,9% reichte nicht aus, um das Kapitalpolster stabil zu halten. Denn im technischen Bereich gehörte West of England mit einer Schaden-Kosten-Quote von 114% klar zu den Underperformern. Schuld daran sei ein deutlicher Kostenanstieg durch sehr schwere Schäden von je über 3 Mio. $, hieß es. (mph)