Die norwegische Reederei Hurtigruten will künftig zwei Elektro-Katamarane in besonders sensible Polar-Gebiete schicken. Sie fahren lautlos und emissionsfrei.[ds_preview]
Die Fähr- und Kreuzfahrtreederei hat sich mit dem norwegischen Startup Brim Explorer zusammengeschlossen, um einen neuen Schiffstyp zu entwickeln. Von Longyearbyen auf der arktischen Insel Spitzbergen aus soll ein 24 m langer Katamaran künftig Passagiere ab Frühjahr 2020 geräuschlos und emissionsfrei befördern.
Beide Unternehmen entwickeln gemeinsam einen Hybrid-Katamaran unter der Marke »Hurtigruten Svalbard«. Mit großen Batteriepacks soll er eines der flexibelsten Elektroschiffe der Welt werden, heißt es. Geplant sind zwei Schiffe, die in praktisch jedem Hafen aufgeladen werden können und über eine Kapazität für zehn Stunden bei einer Reisegeschwindigkeit von 10 kn verfügen werden.
Beide Neubauten erhalten ein klares, futuristisches Design mit großen Fenstern und Platz für 140 Gäste, heißt es. Um die Tierwelt sowohl über als auch unter der Wasseroberfläche erleben zu können, werden die Katamarane mit Hydrophonen und Unterwasserdrohnen von Blueye Robotics ausgestattet.
»Mit dem Fokus auf nachhaltiges Reisen haben wir das erste Ausflugsschiff der Welt geschaffen, das einen ganzen Tag lang mit Strom betrieben werden kann«, sagt Agnes Árnadóttir, Mitbegründerin und CEO von Brim Explorer.
Für Hurtigruten ist es die konsequente Fortsetzung einer Strategie hin zu mehr Nachhaltigkeit. So feierte Reederei im vergangenen Jahr das 125-jährige Bestehen mit dem Verbot aller Einweg-Kunststoffe. Im Jahr 2019 stellt Hurtigruten mit MS »Roald Amundsen« das weltweit erste hybridbetriebene Expeditionsschiff vor. Außerdem werden Bestandsschiffe für den Einsatz von großen Batteriepacks, LNG oder Biogas umgerüstet.
Fakten MS »Bard« / MS »Brimme«
- Schiffstyp: Batterie-Hybrid-Katamaran
- Flagge: Norwegisch
- Crew: Norwegisch
- Länge: 24 m
- Breite: 11 m
- Gäste: 140
- Batteriekapazität: 800 kwh
- Batterieleistung: 10 Stunden à 10 Knoten
- Einsatzhäfen: Spitzbergen, Lofoten, Tromsø
