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Maritime Blockchain Labs und die Startup-Plattform Rainmaking gründen ein Konsortium, um ein Problem anzugehen, das 25 % aller schweren Vorfälle an Bord von Containerschiffen ausmacht: falsch oder nicht deklariertes Gefahrgut.

Maritime Blockchain Labs (MBL), gegründet von den Blockchain-Experten BLOC und der Lloyd’s Register Foundation (LRF), gaben heute die Gründung eines Konsortiums bekannt, um den Einsatz von Blockchain bei der Bewältigung der Risiken und Herausforderungen im Zusammenhang mit der Deklaration und dem Umgang mit Gefahrgütern zu untersuchen.

Durchschnittlich sind zwischen 5 und 10% der Ladung eines Containerschiffes als Gefahrgut deklariert. Etwa 12% des globalen Containerverkehrs sind Gefahrgut. Es ist jedoch fast unmöglich zu wissen, wie viel Gefahrgut nicht angemeldet oder falsch angemeldet ist.

Dem Cargo Incident Notification System (CINS) zufolge sind fast 25% aller schweren Vorfälle an Bord von Containerschiffen auf falsch deklarierte Ladung zurückzuführen. Vor diesem Hintergrund will das Konsortium den Einsatz digitaler Instrumente zur Rückverfolgbarkeit von Gefahrguttransporten sowie unveränderliche Bescheinigungen und digitale Prüfpfade für die Sorgfaltspflicht untersuchen, um mehr Transparenz und Rechenschaftspflicht bei der Verfolgung von Gefahrgütern zu schaffen und letztlich Vorfälle zu reduzieren.

Lösung nur durch Kooperation

Man will einen Prototyp bauen und testen, um das Potenzial der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) zur Bewältigung der Herausforderungen für die Interessengruppen in der gesamten Lieferkette zu bewerten. Bei dem von der LRF finanzierte und in Partnerschaft mit Rainmaking durchgeführte Konsortium sind auch die Unternehmen Kopenhagen Malmö (CMP), Flexport, X-Press Feeders, SecureSystem, DSV, PSA, Port+, Agility und MTI an Bord.

Deanna MacDonald, CEO und Gründerin von BLOC: »Die Weltwirtschaft ist eine hochgradig vernetzte Maschine, und mit Containerschiffen, die mehr als 90% der Nicht-Bulkware weltweit transportieren, arbeitet diese Maschine nur dann effizient, wenn die Schifffahrts- und Logistikkomponenten effizient arbeiten. Die kontinuierliche Überwachung und Überwachung des Inhalts von Seefahrtscontainern ist jedoch eine äußerst komplexe Aufgabe, die eine Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten und ein hohes Maß an Dateninteroperabilität und Informationsaustausch erfordert.«

Blockchain habe hier ein »enormes Potenzial«. Dazu müssten allerdings zunächst Interessenvertreter aus der gesamten Wertschöpfungskette zusammen gebracht werden, um sicherzustellen, dass die vom Konsortium entwickelte Lösung für alle Beteiligten funktioniert.

»Wenig bis gar keinen Hinweis auf ihren spezifischen Inhalt«

»Schiffscontainer tragen oft wenig bis gar keinen Hinweis auf ihren spezifischen Inhalt. Bestenfalls wird ein Produktcode von Silodatensystemen gescannt, verfolgt und verwaltet, die selten mit Datensystemen anderer Interessengruppen entlang der angeschlossenen Wertschöpfungskette interagieren. Hinzu kommen schwache Durchsetzung, Komplexität der Dokumentation, mangelnde Transparenz über Original und Inhalt der Container«, so MacDonald.

Nicklas Viby Fursund, Partner bei Rainmaking, sagte: »Die Falschdeklaration gefährlicher Güter führt letztlich zu katastrophalen Vorfällen, die Leben kosten, Millionen von Dollar an Verlusten, Schiffsschäden und Verzögerungen in den Lieferketten verursachen. Aus unserer Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Start-ups und Großunternehmen bei Branchenherausforderungen sehen wir den Konsortialansatz als ein großartiges Modell für die Zusammenarbeit und freuen uns darauf, gemeinsam mit den Konsortialpartnern eine Lösung für ein komplexes Problem zu erarbeiten.«