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Nach CMA CGM erhebt künftig auch MSC einen Zuschlag für Dienste in den Persischen Golf. Der Transport eines Containers verteuert sich um 40$.[ds_preview]

Aufgrund der anspannten Sicherheitslage im Persischen Golf müssen sich die Kunden der Container-Linien auf steigende Transportkosten einstellen. CMA CGM hatte als erste Linienreederei eine »War Risk Surcharge« in Höhe von 36 $/TEU eingeführt, wenn Container einen Abfahrts- oder Zielhafen im Oman, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, Saudi-Arabien, Kuwait oder dem Irak haben.

MSC zieht jetzt nach. Der Zuschlag für Fahrten in Länder am Golf einschließlich Katar liegt ab dem 8. Juli bei 40$/Container. Ab/nach USA und China gelte der Aufpreis ab dem 1. August, teilte die Reederei mit.

Mit dem Kriegsrisiko-Zuschlag reagieren die Reedereien auf die gestiegenen Versicherungskosten. Seit den Sabotageakten auf vier Tanker im Mai vor Fudschaira haben die Seeversicherer den Persischen Golf und die Straße von Hormuz zu einem Ausschlussgebiet für Kriegsrisikodeckungen erklärt. Versicherungsschutz bekommen Schiffe nur noch gegen Zahlung von Extraprämien bei jedem einzelnen Anlauf in der Region.

Nach den jüngsten Attacken auf zwei Tanker Mitte Juni sind diese Extra War Risk Premiums bzw. Additional Premiums sprunghaft gestiegen – zunächst auf rund 0,35% des Versicherungswerts des Schiffs, inzwischen soll sich das Niveau bei rund 0,20% eingependelt haben. Für ein 25 Mio. $ teures Containerschiff fallen demnach rund 50.000 $ Extraprämie an, womit sich die Tageskosten während des Aufenthalts in der Risikoregion um mehrere Tausend Dollar erhöhen.

Maersk und Hapag-Lloyd hatten nach der jüngsten Angriffsserie auf Tanker noch erklärt, dass keine entsprechenden Kriegsrisikozuschläge auf die Frachtraten geplant seien. In Speditionskreisen wird aber damit gerechnet, dass in den kommenden Tagen weitere Carrier dem Beispiel von CMA CGM und MSC folgen werden.