Hohe Eisenerz- und Getreidemengen treiben die Bulk-Frachten weiter in die Höhe. Panamaxe beenden die Woche mit dem größten Plus.[ds_preview]
Der Trockenfrachtmarkt kommt trotz Urlaubssaison jetzt erst richtig in Fahrt. So zog der Baltic Dry Index diese Woche erneut deutlich um 125 auf 1865 Punkte an. Die großen Capesize-Bulker erlitten zu Wochenanfang Einbußen, die sie im weiteren Verlauf aber wieder wettmachen konnten. Für Panamaxe, Supramaxe und Handysize-Typen ging es in einer Tour nach oben.
Der Capesize-Markt schließt diese Woche mit einem durchschnittlichen Ratenniveau von knapp 27.400 $/Tag und damit 3,6% höher als vor Wochenfrist. Die gestiegene Aktivität in der Eisenerzbefrachtung erzeugt mächtig Rückenwind für die Reeder. Im Verkehr ex Brasilien und ex Westaustralien nach China kletterten die Index-Frachtraten um fast 7% und fast 4% auf 23,86 $/t und 9,50 $/t. Im Atlantik soll die Verfügbarkeit an Großbulkern so knapp sei, dass die Charterer große Ladungspartien auf Panamaxe aufteilten, wie Makler berichten.
In den vergangenen zwei Tagen holt auch der Markt im Pazifik weiter auf. Für Rundreisen ab China via Ostküste Südamerikas zurück nach China stieg die durchschnittliche Zeitcharterrate auf über 25.000 $/Tag, gegenüber 23.340 $/Tag vor einer Woche.
Die höchsten Zuwächse erzielten aber die Panamaxe mit einer Steigerung um fast 14% auf über 16.700 $/Tag. Der Schwerpunkt der Aktivität lag weiterhin im Atlantik, wo sich das Ratenniveau für Rundreisen um mehr als 3.000 auf 21.000 $/Tag verbesserte. Vor allem das Getreidegeschäft aus Südamerika heraus sorgt weiterhin für Schwung mit Abschlüssen von zuletzt 17.000 $/Tag + 700.000 $ Ballastbonus für 82.000-Tonner für Verladungen von der Ostküste nach Fernost.
Die kleineren Frachter mit eigenem Ladegeschirr verzeichneten ebenfalls kontinuierliche Verbesserungen. Für Supramaxe ging es um 7,2% auf 10.100 $/Tag und für Handysizer (38.000 tdw) um 3,4% auf 9.200 $/Tag nach oben. Angetrieben wird der Markt in diesen Segmenten ebenfalls durch die hohe Tonnagenachfrage im Atlantik (Ostküste Südamerikas, US Golf) und im Schwarzen Meer.
Im europäischen Shortsea-Geschäft für Bulk und Breakbulk gab es ebenfalls leicht positive Signale. Eine anziehende Befrachtungsaktivität in der Ostsee sorgte nach Einschätzung des Branchendienstes BMTI für etwas Auftrieb bei den Frachten. Der European Short Sea Index von BMTI kletterte zur Vorwoche um 1,6% auf 19,13 Punkte und liegt damit sogar etwas über dem Stand von vor einem Jahr.
Wenig erfreulich verlief die Woche für die Reeder in der Rohöltankschifffahrt mit zweistelligen Ertragseinbußen im Spotgeschäft für alle gängigen Größenklassen. Im Mittelost-Golf kommt das Spotgeschäft für VLCC einfach nicht in Gang. Bei hoher Tonnageverfügbarkeit sank das durchschnittlichen Einnahmenniveau über alle Fahrtgebiete um fast 19% auf 16.400 $/Tag.
Für Suezmaxe ging es sogar um fast 21% auf 12.900 $/Tag runter, nachdem viele Schiffe in Ballast Richtung Atlantik fuhren, wo es jetzt aber nicht genügend Ladung gibt, beispielsweise ex Westafrika. Die Aframaxe verschlechterten sich trotz steigender Aktivität im Schwarzen Meer um rund 15% auf 9.900 $/Tag, wie Makler berichten.
Am Zeitchartermarkt für Containerschiffe sorgt die erstarkte Nachfrage nach Panamaxen für Aufwind bei den Raten. Für die kleineren Typen bewegt sich der Markt weiter seitwärts. Der New ConTex beendet die Woche dank des »Panamax-Effekts« mit einem Plus von 3 Punkten (+0,8%) bei 402.