Kommt nun doch Bewegung in den Streitfall »Stena Impero«? Der Iran zieht offenbar einen Austausch mit der »Grace 1« in Betracht.

Der iranische Präsident Rohani hat nach verschiedenen Medienberichten diese Option ins Spiel gebracht. Man wolle keine Spannungen, aber auch nicht auf Druck nachgeben. Rohani stellte jedoch »eine geeig[ds_preview]nete Antwort« des Iran in Aussicht, sollten sich alle Beteiligten an die geltenden Vorschriften halten, »auch die in Gibraltar«.

Damit ist zudem ein wenig klarer, was die meisten Experten bereits vermutet haben. Das Festsetzen der »Stena Impero« vor einigen Tagen erfolgte nicht nur wegen der angeblichen Fehlverhalten der Crew des unter britischer Flagge fahrenden, zur Flotte der schwedischen Reederei Stena Bulk gehörenden Tankers, sondern eben doch auch und vor allem als Revanche auf das Festsetzen des Tankers »Grace 1« durch die Behörden im britischen Gibraltar kurz zuvor.

Aus London gibt es bislang keine offizielle Reaktion auf den iranischen Vorschlag. Es wird erwartet, dass die Regierung unter dem neuen Premierministers Boris Johnson des Themas annimmt, sobald der Tory-Politiker sein Amt übernommen hat. Dann dürfte auch weitere Bewegung in die britische Idee einer europäischen Marine-Mission zum Schutz der Schifffahrt in der Straße von Hormuz kommen – entweder in Richtung einer Forcierung, oder in Richtung einer Abkehr von dem Plan, den der bisherige Außenminister Jeremy Hunt verkündet hatte. Er war allerdings kurz darauf in einer Abstimmung zum neuen Tory-Vorsitzenden – und damit Premierminister – gegen Johnson deutlich unterlegen.