Harper Petersen, Contchart, MPC, Zeaborn
Das neue Duo an der Spitze: Arne Corleis (li) und John Freydag (© Harper Petersen)
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MPC Capital und Zeaborn legen ihre Befrachtungsaktivitäten bei Harper Petersen zusammen und haben gemeinsam künftig 160 Containerschiffe im kommerziellen Management.[ds_preview]

MPC Capital und die Bremer Zeaborn bündeln ihre Kräfte im kommerziellen Schiffsmanagement. Unter der traditionsreichen Schiffsmakler-Marke Harper Petersen wird das Chartering für Containerschiffe in einem Joint Venture zusammengeführt, teilten die beiden Unternehmen mit.

Zeaborn bringt den Makler Harper Petesen ein, der im Zuge der Übernahme der Rickmers Gruppe und von E.R. Schiffahrt an die Bremer gefallen war. MPC Capital steuert das Geschäft des bisher hauseigenen Befrachtungsunternehmens Contchart bei.

Die neue gemeinsame Plattform werde mit mehr als 160 Schiffen und einer Gesamtkapazität von rund 500.000 TEU zu den größten kommerziellen Containerschiffsbefrachtern weltweit gehören. Mit Schiffsgrößen von 700 TEU bis 8.500 TEU stelle Harper Petersen eine diversifizierte Flotte in Bezug auf Größe, Alter und Ausstattung bereit. Mehr als 20 Schiffe seien bereits mit Scrubbern ausgerüstet.

Der Dienstleister stehe künftig nicht nur den beiden Gründungsunternehmen, sondern auch Dritten zur Verfügung. Die Aktivitäten im »competitive broking« sollen ausgebaut werden, heißt es weiter.

Das vereinte Team zählt 38 Mitarbeitern. An der Spitze stehen John Freydag (bislang Geschäftsführer von Contchart) und Arne Corleis (Geschäftsführer von Harper Petersen). Sie werden von Hu Hui (Geschäftsführer von Harper Petersen Asia) und Gundolf Hartzig (Generalbevollmächtigter der Contchart). Der Hauptsitz bleibt in Hamburg, weitere Niederlassungen befinden sich in Singapur, Shanghai und in den Niederlanden.

»Es ist uns gelungen, einen branchenführenden Player zu schaffen, der zwei bereits etablierte Partner zusammenführt«, sagt Freydag. Offiziell geht die neue Einheit Harper Petersen am 1. November an den Start. Der Abschluss der Transaktion stehe noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Freigabe durch die zuständigen Kartellbehörden.

Vor allem aus Sicht der Zeaborn-Tochtergesellschaft Harper Petersen dürfte ein Zusammenschluss Sinn machen. Als Inhouse-Makler der früheren Reedereiimperien der Brüder Erck und Bertram Rickmers betreute die Firma Brancheninformationen zufolge Ende 2015 noch über 150 Containerschiffe mit zusammen mehr als 700.000 TEU Stellplatzkapazität. Durch Abverkäufe und Bereederungswechsel soll die exklusiv betreute Containerschiffsflotte inzwischen aber auf rund 40 Einheiten zusammengeschmolzen sein. Zusammen mit der früheren Muttergesellschaft E. R. Schiffahrt wurde Harper Petersen Anfang 2018 von der Bremer Reederei Zeaborn übernommen.

Für Contchart war es hingegen in den vergangenen Jahren bergauf gegangen – beflügelt auch durch den Zugewinn von Tonnage aus anderen Bereichen der Muttergesellschaft MPC Capital. So vermarktet Contchart auch die wachsende Flotte des an der Osloer Börse gelisteten Gruppenunternehmens MPC Container Ships. Laut Webseite liegt die Zahl der exklusiv betreuten Schiffe bei Contchart bei 113.