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Der Versicherer Standard Club begründet Erhöhung mit verstärkten Großschäden seit vergangenem Jahr. Auch Selbstbehalte werden angehoben.

Der Standard Club – viertgrößter P&I Club der International Group mit zuletzt rund 130 Mio. BRZ unter Deckung – hat sich als erster Versicherer mit einer deutlichen Prämienanhebung in der S[ds_preview]chiffshaftpflicht für nächstes Jahr vorgewagt. Die Beiträge der Mitglieder sollen generell um 7,5% hochgeschraubt werden, teilte der Manager des Clubs, Charles Taylor & Co., gestern Abend mit. Zudem müssen sich die Versicherten darauf einstellen, einen höheren Anteil der Schäden selbst zu bezahlen: Die Franchisen (Selbstbehalte) sollen um 10% bzw. mindestens 2.000 $ heraufgesetzt werden.

Geschäftsführer Jeremy Grose verweist in einem Rundschreiben des Clubs auf eine Zunahme schwerer Schäden seit dem vergangenem Jahr, die auf dem aktuellen Prämienniveau nicht zu decken seien. Eine pauschale Beitragserhöhung (»General Increase«) sei dabei aus Sicht des Standard Clubs nach wie vor die fairste Lösung für alle Mitglieder. Einen anderen Weg schlug vergangene Woche der Wettbewerber Britannia ein und erklärte, dass es in Zukunft nur noch individuell verhandelte Prämienanpassungen geben soll. Britannia – nach Marktanteilen die Nummer 5 der International Group – kündigte zudem eine erneute Kapitalausschüttung von 15 Mio. $ für die Mitglieder an. Der Club gilt als relativ stark kapitalisiert.

Versicherungsmakler und Rating-Experten gehen davon aus, dass noch weitere P&I Clubs die Beiträge bei den bevorstehenden „Renewals“ (20.02.) allgemein anheben werden. Standard & Poor’s erwartet Erhöhungen von bis zu 10%.

Neben der P&I-Deckung will der Standard Club auch die Beiträge für die Rechtschutzversicherung (FD&D) um 7,5% anheben. Begründung: Der Versicherer rechnet mit einem Anstieg der Streitkosten vor allem aufgrund der Umstellung des Schiffsbetriebs auf schwefelarme Brennstoffe (IMO 2020). (mph)