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Die Offshore- und LNG-Märkte hat der niederländischen Schifffahrtsgruppe Royal Boskalis Westminster einige prestigeträchtige Transport-Aufträge beschert.

Für[ds_preview] »verschiedene« Kunden werde man einige Heavylift-Projekte realisieren, die meisten in den Jahren 2021 und 2022, teilte Boskalis jetzt mit. Das Volumen der Aufträge umfasst insgesamt rund 120 Mio. $.

Im vergangenen Jahr hatten die Niederländer bereits eine Offshore-Plattform vom Typ FPSO transportiert. Nun folgte ein weiterer Auftrag dieser Art, bei dem ein FPSO von China nach Brasilien verschifft werden soll. »Mit einem Gewicht von über 91.000 t ist dies ein weiterer Rekordtransport für die ›Boka Vanguard‹«, heißt es in der Ankündigung.

Darüberhinaus werden ab dem zweiten Quartal 2021 einige große LNG-Module von ihrer Bauwerft nach Russland gebracht. Dafür sind die Heavylift-Spezialschiffe »Blue Marlin« und »Black Marlin« vorgesehen. Nicht zuletzt stehen 2021 und 2022 Transporte eines FPSO von China in die Nordsee sowie zweier »schwimmender Produktionsanlagen« von Singapur in den Golf von Mexiko im Orderbuch. Eingesetzt wird auch dafür die »Blue Marlin«, zusammen mit »White Marlin«.

Für Boskalis zahlt sich damit der Fokus auf den Super-Heavylift-Markt aus. Auch der kürzlich angekündigte Umbau eines Schiffs zur »Bokalift 2« mit 4.000-t-Kran gehört zu dieser Strategie. Das Projekt wurde für einen Auftrag initiiert, der den Transport und die Installation von 62 dreibeinigen Windanlagen-Fundamenten (Jackets) und den dazugehörigen 186-Pfählen umfasst.

Bereits 2017 hatte Boskalis ein Halbtaucher-Schwergutschiff umgebaut: Es entstand die »Bokalift 1« (DP2) mit einem 3.000-t-Kran und einer Decksfläche von 165 x 43 m.

Die Niederländer suchen im hart umkämpften Wettbewerb nach Wegen zur finanziellen Profitabilität. In den vergangenen Jahren hatte die Gruppe – nicht zuletzt bekannt durch Schlepper- und Bagger-Aktivitäten – zum Teil einige Verluste hinnehmen müssen. Eine Konsequenz daraus war sogar der teilweise Rückzug aus dem Heavylift-Geschäft. Ganz aufgeben will man das Engagement jedoch nicht, vielmehr wird nach ertragreichen Nischen gesucht.