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Im Kampf gegen die Piraterie in Südostasien hat der philippinische Präsident Rodrigo Duterte erneut zu drastischen Worten gegriffen.

Der streitbare Politiker, bekannt als Hardliner[ds_preview] in Sachen Sicherheit und Ordnung, hat die Marine der Philippinen angewiesen, die Sulu-See und die Celebes-See von Piraten zu befreien, um Vorfälle von Seeräuberei in diesen Gewässern zu verringern.

»Wenn du einen Akt der Piraterie begehst und es versuchst, dann gibt das jeder Nation das Recht, dich in die Luft zu jagen und in den Himmel zu schicken«, sagte Duterte anlässlich des Bonifacio Day, eines Nationalfeiertags des Landes in Caloocan City. »Und wir werden von Piraterie in den Celebes, der Sulu See und den indonesischen Gewässern heimgesucht«, machte er deutlich.

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Duterte verfolgt eine »Strategie der harten Hand« gegen Terroristen und Piraten

Tatsächlich kommt es in der Region immer wieder zu Piraten-Übergriffen. Sehr oft geht es dabei um den Diebstahl von Ausrüstungen oder Wertsachen von Schiffsbesatzungen. Immer wieder werden allerdings auch Seeleute entführt. Dabei vermischt sich die »normale« Piraterie mit Terrorismus, da die Terrorgruppe Abu Sayyaf in der Region aktiv ist und sich der Seeräuberei bedient und sich auch nicht davor scheut, Geiseln zu ermorden. Auch Deutsche waren schon unter den Opfern.

Von Duterte ist es nicht die erste harte verbale Attacke. So hatte der philippinische Präsident vor einiger Zeit das Militär aufgefordert, Piraten zu bombardieren – notfalls auch ohne Rücksicht auf die Geiseln, denen er eine gewisse Mitschuld gab: »Was ist mit den Geiseln? Tötet auch sie. Sie sollten nicht dort sein, es gab Warnungen«.

Nun also ein erneutes Vorpreschen. »Mein Befehl an die Marine ist, ich wiederhole, mein Befehl an die Marine: Wenn ihr euch sicher seid, dass es sich um Piraten handelt, schießt sie ins Himmelreich«, so Duterte.

Ein Grund dafür, dass das Problem der Piraterie in der Region nicht endgültig besieht werden kann, ist nach Expertenansicht die mangelnde grenzüberschreitende Kooperation, vor allem von Ländern wie Indonesien, Malaysia und eben den Phlippinen. Im Jahr 2017 patrouillierten die Philippinen und Indonesien bereits gemeinsam in der Celebes-See, um islamistische Kämpfer daran zu hindern, Mindanao zu erreichen. Die Aktion zielte auf die Stärkung der Grenzsicherheit ab. In der Vergangenheit gab es zwar auch schon gemeinsame Patrouillen der Philippinen, Indonesien und Malaysia. Allerdings waren die Projekte selten von Dauer.

Duterte hat bereits China um Hilfe gebeten, jetzt geht er erneut auf die Nachbarn zu. Der Staatspräsident bestätigte am Feiertag, er habe bereits mit dem indonesischen Präsidenten Joko Widodo und dem malaysischen Premierminister Mahathir Mohamad über das Problem gesprochen: »Ich sagte, es ist höchste Zeit, dass wir eine Task Force bilden, die nicht wirklich in die Gewässer anderer Länder eindringt, sondern einfach unaufhörlich und präzise in Ihren Gebieten patrouilliert. Und ich werde meinen Anteil an der Sulu-See und dem Meer hier tun«, fügte er hinzu.